Bewohner des Kunger-Kiezes feiern das Baumscheibenfest
Das Baumscheibenfest rund um die Karl-Kunger-Straße gibt es am 6. September zum zweiten Mal. "Wir haben uns das Recht, die Baumscheiben vor der Haustür bepflanzen zu dürfen, 2010 vom Bezirk regelrecht erkämpft. Bis dahin hatte das Tiefbauamt die kleinen Schutzzäune wegen angeblicher Unfallgefahr regelmäßig wieder abbauen lassen", erinnert sich Luigi Lauer, einer der Baumscheibenpaten.
Dann gab es im Sommer 2010 eine ganz besondere Aktion. Nach geheimer Vorbereitung, aber vor der Kamera der rbb-Abendschau, legten Vermummte an einem Sonntag vor dem Tiefbauamt in der Dahmestraße einen Vorgarten an. Der wurde zwar auch wieder beseitigt. Nach dem Medienecho setzte aber bei Grünflächen- und Tiefbauamt ein Umdenken ein. "Inzwischen wird das Bepflanzen von Baumscheiben toleriert, der Bezirk hat sogar eine Broschüre mit Hinweisen drucken lassen", berichtet Luigi Lauer.
Der Akteur, der in der Karl-Kunger-Straße wohnt und als freier Rundfunkjournalist arbeitet, schätzt, dass dort rund 25 von insgesamt 100 Baumscheiben von Anwohnern und Geschäftsleuten gestaltet wurden. Allerdings ärgert er sich auch über Missachtung. "Es gibt Anwohner, die schließen an den Umfriedungen der Baumscheiben ihre Fahrräder an und behindern dadurch die Pflanzarbeiten. Und aus der Baumscheibe vor meiner Haustür werden immer wieder Blumen geklaut, vermutlich für den eigenen Balkon", sagt Lauer.
Gefeiert wird das Baumscheibenfest am 6. September ab 14 Uhr rund um die Karl-Kunger-Straße. Es gibt Aktionen auf der Straße, und Einrichtungen wie das "Gerard Philipe", Karl-Kunger-Straße 29, das Bürgerbüro des Grünen-Abgeordneten Harald Moritz, Karl-Kunger-Straße 68, das Atelier Krüll, Krüllstraße 3, und der Kinderzirkus Cabuwazi, Bouchéstraße 74, sind mit verschiedensten Aktionen dabei. Ab 14 Uhr startet bei Cabuwazi ein großer Kinderumzug durch den Kiez.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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