Millionenzuschuss für Gotteshaus
Bund unterstützt Sanierung der Bekenntniskirche

Pfarrer Paulus Hecker im Kirchenschiff. Auch hier sind Restaurierungsarbeiten nötig. | Foto: Ralf Drescher
3Bilder
  • Pfarrer Paulus Hecker im Kirchenschiff. Auch hier sind Restaurierungsarbeiten nötig.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Die Evangelische Bekenntniskirche in der Plesserstraße wurde im August 1931 geweiht. Jetzt soll das denkmalgeschützte Gotteshaus saniert werden. Dafür stehen 1,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln bereit.

Das Geld hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags Mitte November freigegeben. Dem war ein langer Kampf voraus gegangen. „Wir bemühen uns seit Jahren um den barrierefreien Umbau unserer Kirche. Unsere Mitarbeiter und die Besucher erreichen fast keinen Raum des Gotteshauses, ohne ein paar Stufen hoch oder runter zu steigen“, berichtet Pfarrer Paulus Hecker (48). Er ist seit 15 Jahren in der Gemeinde und kennt das Haus wie seine Westentasche.

Die verschachtelte Bauweise ist der Tatsache geschuldet, dass um 1930 die Grundstückspreise stark gestiegen waren, die Kirche auf dem Areal eines früheren Pferdehofs von Bolle gebaut werden sollte und dabei in den Block der Wohnhäuser eingepasst wurde. Alles musste Platz finden, mehrere Wohnungen, Gemeindeverwaltung, Gemeindesaal und die eigentliche Kirche. Daher sind fast alle Räume nur über Treppen zu erreichen. „Uns war schnell klar, dass eine komplexe Sanierung nur mit Fördermitteln zu finanzieren ist. Ein Gemeindemitglied (Alexander Freier-Winterwerb, SPD-Fraktionsvorsitzender in der BVV, d. Red.) hatte die Idee, dass wir uns um Denkmalschutzmittel des Bundes bewerben“, berichtet Pfarrer Hecker.

Neben dem Einbau eines oder mehrerer Fahrstühle ist eine Renovierung des Kirchenraums geplant, außerdem die Restaurierung der Bleiglasfenster und die Renovierung des Gemeindesaals. Neue Farbe und eine Sanierung der Balkone soll die Fassade im Innenhof bekommen. Insgesamt könnte die Sanierung rund drei Millionen Euro kosten. Erste Gespräche mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem kirchlichen Bauamt hat es bereits gegeben. Neben Mitteln des Kirchenkreises und einem möglichen Zuschuss des Bezirks bemüht sich die Gemeinde um weitere Finanzierungsmöglichkeiten. „Wir wollen uns um Lottomittel des Landes Berlin bemühen“, erklärt Pfarrer Paulus Hecker.

Losgehen könnte es, sobald die Finanzierung gesichert ist. Bis 2021 zum 90. Kirchweihjubiläum sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Die Gemeinde der Bekenntniskirche hat rund 2000 Mitglieder. Vor dem Gotteshaus erinnert eine Stele an die Rolle, die sie vor allem in er Wendezeit gespielt hat. Pfarrer Werner Hilse (verstorben 2004) organisierte seit Mitte der 80er-Jahre zahlreiche Veranstaltungen mit Bürgerrechtlern und unterstützte Ausreiseantragsteller. Am 5. November 1989 gründete sich in der Bekenntniskirche eine Initiative zur Gründung der Grünen Partei der DDR. Auch heute engagiert sich die Gemeinde über kirchliche Aufgaben hinaus, zum Beispiel durch den Betrieb einer Notübernachtung für Obdachlose in den Wintermonaten. Außerdem befindet sich hier eine Ausgabestelle von Leib und Seele.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 253× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 216× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 601× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.191× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.