Spaziergang im Gartendenkmal
Der 88 Hektar große Treptower Park ist immer einen Besuch wert

Informationstafel für den Sommerblumengarten. | Foto: Ralf Drescher
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  • Informationstafel für den Sommerblumengarten.
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Weite Reisen dürfen wir ja derzeit nicht mehr unternehmen. Gegen einen Spaziergang in der Natur ist aber nichts einzuwenden. Gleich vor der Tür liegt der Treptower Park.

Derzeit empfiehlt sich die Anfahrt mit Auto oder Fahrrad. Es gibt Parkplätze neben dem geschlossenen Restaurant „Zenner“, an der Bulgarischen Straße und am „Rosengarten“ gegenüber vom Eingang des Ehrenmals. Räder dürfen im Park nicht benutzt werden, also bitte schieben.

Das Straßen- und Grünflächenamt hat gerade das Wegeleitsystem in der Anlage komplettiert. Es gibt jetzt fünf informative Tafeln, die auf die Geschichte des Standorts eingehen, und das auch in englischer Sprache. Die erste Tafel finden wir gleich neben „Zenner“. In alten Karten heißt die Fläche noch Platz am Spreetunnel. Von hier führt ein Tunnel seit 1899 unter der Spree hindurch nach Alt-Stralau. Rund 30 Jahre verkehrte eingleisig eine Straßenbahn und brachte Ausflügler auf beide Seiten der Spree. Bei Bauarbeiten im Sommer 2015 waren Reste der Tunneldecke zum Vorschein gekommen. Vertreter der BVV hatte beschlossen, an den Tunnel wie schon auf Stralauer Seite auch in Treptow zu erinnern.

Ebenfalls durch eine Tafel wird an die Geschichte der nahen Sondergärten Sommerblumengarten und Heidegarten erinnert. Sie stamme nicht vom Gartenarchitekt Gustav Meyer, der den Treptower Park bereits 1876 plante, sondern von Gartenarchitekt Bela Pnieower von 1958. Beide Gärten wurden vor einigen Jahren unter Beachtung der fast 60 Jahre alten Pläne überarbeitet. Nächstes Ziel in der weiträumigen Anlage ist der Rosengarten neben dem Parkplatz. Er wurde erst 1969 nach Plänen von Gartenarchitekt Hubert Matthes (1929-2018) gestaltet. Als der Rosengarten 2012 ebenfalls neu gestaltet wurde, hatte man Matthes in die Planungen einbezogen. Was auffällt, ist ein unter einer Holzhütte verbogener Sockel. Dort stand einst die Bronzeplastik „Sitzendes Mädchen“ von René Graetz. Sie wurde vor Jahren gestohlen. Die Informationstafel erinnert auch an dieses Kunstwerk.

Die fünfte Tafel befindet sich auf der anderen Seite der Puschkinallee. Am Rand der großen Spiel- und Sportwiese steht seit 1890 ein Denkmal von Gustav Meyer (1816-1877). Er gilt als „Vater des Treptower Parks“, obwohl er die von seinem Nachfolger geleitete Fertigstellung der Anlage 1888 nicht mehr erlebte. Die Tafel informiert über die Geschichte von Park und Gestalter.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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