Engagierte Paten für Kinder und Jugendliche gesucht
Alt-Treptow. Sie leben in Wohngruppen und Wohngemeinschaften: Kinder und Jugendliche, deren Eltern sich vorübergehend oder gar nicht um sie kümmern können. Für sie ist nun im Bezirk das Pilotprojekt „Beteiligungspat*in“ an den Start gegangen. Träger ist das gemeinnützige Diakoniewerk Simeon.
„Wir suchen Menschen, die Lust und Freude daran haben, mit Kindern und Jugendlichen etwas zu unternehmen, ihr Selbstbewusstsein stärken möchten und ihnen zeigen wollen, welche Rechte sie haben, wenn es um Mitsprache und die Gestaltung ihres Lebens geht“, sagt Susanne Jordan von der Diakonie Jugend- und Familienhilfe Simeon.
Neun Wohngruppen und WGs mit bis zu sieben Kindern und Jugendlichen in einem Alter von fünf bis 18 Jahren sowie eine Gruppe, die nur tagsüber betreut wird, wurden für das Projekt ausgewählt. Sie alle konnten bereits im Vorfeld ihre Wünsche äußern. So ist es nicht verwunderlich, dass Fahrräder reparieren, Fußball auf dem Bolzplatz spielen, Basteln, Kochen und Ausflüge ganz oben auf der Liste stehen. Und natürlich darf da auch ein „Computerspezialist“ nicht fehlen.
Entstanden ist die Idee der Patenschaft aus dem Anregungs- und Beschwerdeforum (ABF) der Diakonie Jugend- und Familienhilfe Simeon. An dieses können sich die jungen Menschen wenden, wenn sie ein Problem auf dem Herzen haben. Doch manchmal kann nur jemand von Außen wie etwa ein Pate oder eine Patin helfen, indem sie einfach nur zuhören, die Anliegen ernst nehmen und gemeinsam mit den Kindern eine Lösung finden.
„Eine freiwillige Patenschaft kann jeder übernehmen, der über 18 Jahre alt ist, ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorweisen kann und unsere Kinder und Jugendlichen mindestens ein Jahr lang begleiten möchte“, sagt Jordan. „Es sollten Menschen sein, die mit beiden Beinen im Leben stehen und gern zwei bis drei Mal im Monat etwas mit den Kindern unternehmen wollen.“ Das könne die 21-jährige Studentin oder die 70-jährige Rentnerin sein. Selbst ein wenig männliche Energie würde nicht schaden.
In einem Vorgespräch wird zunächst geklärt, was die Paten einbringen wollen, welche Erfahrungen und Ideen sie haben und zu welcher Gruppe sie besonders gut passen. „Wichtig ist, dass die Chemie stimmt. Die Patenschaft soll für beide Seiten ein Gewinn sein“, betont die Pädagogin. Steht dem nichts mehr im Wege, kann es praktisch auch schon losgehen. Zusätzlich gibt es für die Paten alle sechs bis acht Wochen Seminare wie etwa zum Kinder- und Jugendrecht, zur Kommunikation oder auch zur Wahrung von Grenzen im Umgang miteinander. JK
Autor:Josephine Klingner aus Tegel |
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