Nachhaltigkeit rund um den Schmollerplatz
Kungerkiez erhält vom Bund 1,5 Millionen Euro Förderung für ein neues Klimaschutzprojekt

Katrin Wegner und José von Keyserling von der KungerkiezInitiative (hier ein Foto vom Sommer im Kiezgarten in der Bouchéstraße) haben weitere Mittel für den Klimaschutz bewilligt bekommen. | Foto:  Philipp Hartmann
2Bilder
  • Katrin Wegner und José von Keyserling von der KungerkiezInitiative (hier ein Foto vom Sommer im Kiezgarten in der Bouchéstraße) haben weitere Mittel für den Klimaschutz bewilligt bekommen.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Auch in den kommenden drei Jahren wird im Kungerkiez kräftig in den Klimaschutz investiert. Das Bundesumweltministerium bewilligte dem Verein „KungerkiezInitiative“ im Rahmen seines Programms „Maßnahmen zum nationalen Klimaschutz“ 1,5 Millionen Euro.

„Die Mühe hat sich gelohnt. Unzählige Stunden des Antragschreibens, Diskutierens und Telefonierens haben das Projekt ‚Prima Klima Lebenswelt‘ mit Hilfe der breiten Unterstützung von Freiwilligen aus Zivilgesellschaft und Politik zum Erfolg gebracht“, freute sich die Mitinitiatorin des Projekts, Katrin Wegner, als sie Ende Oktober das Bewilligungsschreiben erhielt. Gemeinsam mit ihrem Mitstreiter, dem Agrarwissenschaftler José von Keyserling, arbeitet die Sozialpädagogin bereits seit Jahren daran, dass die Menschen im Kiez für den Umwelt- und Klimaschutz sensibilisiert werden und selbst etwas unternehmen. So gibt es seit 2017 einen Kiezgarten in der Bouchéstraße, wo Anwohner Hochbeete mieten und bepflanzen können. Von September 2019 bis August 2021 lief das ebenfalls durch das Bundesumweltministerium geförderte Projekt „Transition Kiez“. In diesem Zeitraum führte beispielsweise der Edeka-Markt eine Unverpackt-Theke ein, ein Bauwagen gleich daneben für eigenständige Reparaturen wurde realisiert, Fahrgemeinschaften, Boxen zum Tausch von Gegenständen des täglichen Lebens, Putzaktionen und Upcycling-Workshops durchgeführt.

Das neue Projekt „Prima Klima Lebenswelt“ mit einer dreijährigen Laufzeit, das seit Anfang November läuft und wissenschaftlich begleitet wird, knüpft nun an diese Erfolge an. „Und diesmal mit einem noch umfassenderen Arbeitsauftrag, um gemeinschaftlich mit den Bürgerinnen und Bürgern Klimaschutz und -anpassung aktiv zu gestalten“, erklärt Katrin Wegner. Es geht um vier zentrale Bereiche des Kiezlebens: Mobilität, mehr Grün, nachhaltiges Leben und Veranstaltungen sowie Bürgerbeteiligung.

Für nachhaltige Mobilität soll die Lastenrad-Infrastruktur in Alt-Treptow weiter ausgebaut werden. Außerdem sollen dauerhafte und temporäre Spielstraßen geschaffen und die Verkehrssicherheit, zum Beispiel durch einen Kiezblock, erhöht werden. Das zweite Themenfeld widmet sich der Stadtnatur. Es sollen sowohl private als auch öffentliche Flächen in unterschiedlicher Form begrünt werden und zum Nachmachen einladen. Besonders im Fokus steht der Schmollerplatz, der vom Bezirksamt für eine gemeinsame Umgestaltung mit den Anwohnern zur Verfügung gestellt wurde. Das dritte Themenfeld beschäftigt sich mit der Frage, wie jeder seinen Alltag nachhaltiger gestalten kann. Der lokale Einzelhandel soll zu mehr Klimaneutralität beitragen, Müll soll vermieden, Gebrauchsgegenstände sollen geliehen statt gekauft werden. Nach Auskunft der Kungerkiez-Initiative wird ein eigener Kiezressourcenladen geschaffen, der Gebrauchsgegenstände wie Geschirr oder eine Bohrmaschine verleiht. „Das Bindeglied für diese Handlungsfelder bildet als vierter Baustein das neu zu schaffende Klimaparlament. Dieses soll als Plattform für Bürgerbeteiligung und Bildungsangebote sowie als Sprachrohr für einen umfassenderen und verstetigten Dialog mit Politik und Verwaltung entwickelt werden“, heißt es.

„Wir freuen uns sehr, dass wir neben einer weiteren Kommune als Modellprojekt ausgewählt worden sind und sind uns unseres Leuchtturmcharakters bewusst“, sagt Katrin Wegner. „Deshalb ist es uns auch so wichtig, das Projekt gemeinsam mit den Anwohnenden durchzuführen. Mit ihnen wollen wir die Machtbarkeit und Akzeptanz von neuen Konzepten erproben und gegebenenfalls anpassen.“ Sie hoffe auf viele Nachahmer.

Für weitere Infos: kungerkiez.de.

Katrin Wegner und José von Keyserling von der KungerkiezInitiative (hier ein Foto vom Sommer im Kiezgarten in der Bouchéstraße) haben weitere Mittel für den Klimaschutz bewilligt bekommen. | Foto:  Philipp Hartmann
Im Kungerkiez wird auch in den kommenden drei Jahren weiter investiert, um unter anderem Müllvermeidung, mehr Grün und mehr Verkehrssicherheit zu erreichen. | Foto: Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 224× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 186× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 571× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.163× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.