Anwohner fordern mehr Tempo
Bezirksamt plant Einrichtung des Kiezblocks im Karl-Kunger-Kiez erst 2024

Weil der Durchgangsverkehr im Kungerkiez für viele Anwohner eine Belastung darstellt, plant das Bezirksamt dort die Einrichtung eines Kiezblocks. Der „Initiative Kunger-Kiezblock“ dauert das jedoch zu lange.

Bei einer Kundgebung am 11. August rief sie dazu auf, die Umsetzung von Fahrradstraße und Kiezblock im Kungerkiez endlich durchzusetzen und damit für mehr Lebensqualität zu sorgen. Wenn Ende 2024 am Treptower Park die Anschlussstelle der Autobahn 100 eröffnet wird, erwarte die angrenzenden Wohnviertel sonst eine „Autolawine“.

Öffentlichkeitsbeteilgung geplant

„Der Umbau ist beschlossen, Gelder für die Erstellung des städtebaulichen Konzepts hat der Senat bereits freigegeben. Doch bisher geht nichts voran, es gibt keinen Zeitplan“, lautete die Kritik der Initiatoren. Auf Nachfrage blieb das Bezirksamt eher vage. „Die Einrichtung des Kiezblocks ist, wenn möglich, für 2024 vorgesehen“, heißt es in einer Stellungnahme. Insbesondere für die Öffentlichkeitsbeteiligung sei einige Zeit einzuplanen.

Inzwischen ist allerdings die Ausschreibung für das „vorgeschaltete Verkehrs- und Freiraumkonzept“ gestartet. Ziel des Konzepts sei es, auf Basis einer grundlegenden Analyse verschiedene Maßnahmen zur Einführung eines Kiezblocks vor Ort zu identifizieren. Welche verkehrlichen Änderungen sich dadurch in dem Gebiet ergeben, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht benannt werden.

Weitere Standorte identifizieren

Kiezblocks sind Quartiere, in denen der Autoverkehr zum Beispiel durch Einbahnstraßen und Poller stark reduziert wird. Fußgänger und Radfahrer bekommen dadurch mehr Raum. Dass der Kungerkiez dazu umgewandelt werden soll, hatte die Bezirksverordnetenversammlung im Mai 2022 beschlossen. Dazu gab es auch einen Einwohnerantrag mit 1700 Unterstützern. Im Oktober 2022 beschloss die BVV zudem, dass das Bezirksamt bis Ende 2023 weitere geeignete Standorte identifizieren soll. „Eine bezirksinterne Prüfung weiterer Standorte findet gerade statt“, so das Amt.

Zur Forderung der Anwohnerinitiative, die Bouchéstraße schnellstmöglich zur Fahrradstraße umzuwandeln, erklärt es: „Bei der Bearbeitung des Themas ist auf eine Ausgewogenheit zwischen schnell umsetzbaren Lösungen und mittel- bis langfristigen Strategien unter besonderer Maßgabe der Verhältnismäßigkeit zu achten. Die Umwidmung der Bouchéstraße zu einer Fahrradstraße müsste in dem Rahmen geprüft werden."

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 677× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.343× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 1.005× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.442× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.344× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.