Sechs Wochen lang kein Schiffsverkehr
Im Frühjahr beginnt der Abriss der östlichen Elsenbrücke

Auf der Elsenbrücke stehen bald nur noch drei Fahrspuren zur Verfügung. Die bereits 2018 gesperrte rechte Brückenhälfte wird abgerissen. | Foto: Ralf Drescher
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  • Auf der Elsenbrücke stehen bald nur noch drei Fahrspuren zur Verfügung. Die bereits 2018 gesperrte rechte Brückenhälfte wird abgerissen.
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In wenige Wochen wird es an der wichtigsten Schnittstelle zwischen den Bezirken Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg eng. Dann beginnen die Abrissarbeiten an der Elsenbrücke.Auch der Schiffsverkehr wird davon besonders betroffen sein.

Wie die zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mitteilt, wurde bereits Ende 2019 eine Baufirma mit dem Abbruch des stark geschädigten östlichen Überbaus beauftragt. In den nächsten Wochen wird dafür die Baustelleneinrichtung hergestellt. Sobald die östliche Brückenseite auch für Radler und Fußgänger gesperrt wird, kommt es auf der jetzt genutzten westlichen Brückenhälfte zu weiteren Einschränkungen. Da dort Fußweg und Radlerspur eingerichtet werden müssen, stehen für beide Fahrtrichtungen nur noch drei statt derzeit vier Spuren zur Verfügung. Einen genauen Termin für diese Einschränkung hat die Senatsverwaltung bisher nicht genannt.

Ende 2020, Anfang 2021 soll der Abriss der östlichen Brückenhälfte abgeschlossen werden. Bei diesen Arbeiten kommt es dann sogar zu Einschränkungen für den Schiffsverkehr. Voraussichtlich im Spätsommer wird die Spree im Bereich der Elsenbrücke sechs Wochen komplett für jeden Verkehr auf der Wasserstraße gesperrt. Sehr zum Ärger von Berlins Ausflugsschiffern. „Das stellt uns vor große Probleme. In der Saison fahren jeden Tag 20 Schiffe vom Treptower Hafen in Richtung Innenstadt, um dort Linien- und Charterfahrten anzubieten. Wir können diese Schiffe nicht einfach in die Innenstadt bringen. Erstens reichen die Liegeplätze nicht und zweitens sind wir auf den Treptower Hafen zur Versorgung unserer Schiffe angewiesen. Wir müssen ja nicht nur Getränke und Speisen an Bord bringen, sondern auch die Schiffe mit Diesel und Trinkwasser versorgen und Abwasser abpumpen“, erläutert Bernd Grondke, technischer Leiter der Stern und Kreis Schiffahrt. Deshalb bemüht sich das Unternehmen gemeinsam mit Tourismusfachleuten weiterhin um eine Verschiebung der Vollsperrung der Spree ins vierte Quartal, wenn die Touristenströme ohnehin abflauen.

Sobald die östliche Brückenhälfte abgerissen ist, soll dort eine Behelfsbrücke errichtet werden. Sobald die steht – Plan ist 2022 – wird auch die westliche Brückenhälfte abgerissen und an dieser Stelle ein Neubau errichtet. Bis 2028 soll das Projekt Elsenbrücke dann abgeschlossen sein.

Die Elsenbrücke war 1968 für den Verkehr frei gegeben worden. Beim Bau gab es Probleme mit dem Einbau der im Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf gefertigten Spannstähle. Die Einbettung in Beton erfolgte nicht wie vorgesehen innerhalb von 14 Tagen, sondern erst nach sechs Monaten. Untersuchungen aus dem Jahr 2018 lassen vermuten, dass es deshalb zu Korrosionsschäden kam, die in Zusammenhang mit dem heißen Sommer jenes Jahres zu Rissen im unteren Bereich der östlichen Brückenseite geführt haben. Bei einer 3,9 Millionen Euro teuren Sanierung der Brücke 2008 waren diese Schäden nicht entdeckt worden. Für Abriss und Neubau der Elsenbrücke sind derzeit rund 50 Millionen Euro veranschlagt.

Auf der Elsenbrücke stehen bald nur noch drei Fahrspuren zur Verfügung. Die bereits 2018 gesperrte rechte Brückenhälfte wird abgerissen. | Foto: Ralf Drescher
Bei Sanierungsarbeiten 2008 waren die Schäden nicht entdeckt worden. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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