Mit großen Plänen in die Zukunft
Biergarten am Gasthaus Zenner soll im Sommer 2021 öffnen

Die beiden Geschäftsführer der Trebow GmbH, Sebastian Heil (links) und Tony Ettelt, haben große Pläne für das Gasthaus Zenner. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Die beiden Geschäftsführer der Trebow GmbH, Sebastian Heil (links) und Tony Ettelt, haben große Pläne für das Gasthaus Zenner.
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Mitten in der Corona-Krise ein solches Projekt zu übernehmen, nötigt auch Bürgermeister Oliver Igel (SPD) großen Respekt ab. Die Vertragsunterzeichnung für das traditionsreiche Gasthaus Zenner im Treptower Park, die am 29. Juli im Rathaus Köpenick stattfand, bezeichnet er als „freudiges Ereignis“. Nach der Insolvenz des vorherigen Nutzers wurde das Lokal seit Dezember nicht bewirtschaftet.

Nun übernimmt die Trebow GmbH (benannt nach dem früheren Namen Alt-Treptows), die extra für die Beteiligung am Interessenbekundungsverfahren des Bezirks gegründet wurde. Deren Geschäftsführer Tony Ettelt (39) und Sebastian Heil (38) sind seit zwei Jahrzehnten in der Gastronomie- und Veranstaltungsbranche tätig. Zu ihren früheren Projekten zählen der Techno-Club „Wilde Renate“ in Friedrichshain sowie der „Else OpenAir-Club und Biergarten“ an den Treptowers. Ab sofort konzentrieren sich beide jedoch ausschließlich auf das Haus Zenner. „Wir wollen dort einen charmanten und liebevollen Ort kreieren, haben wahnsinnig Lust darauf und sind sehr motiviert“, betonen sie. Das Lokal solle wieder eine Strahlkraft wie vor hundert Jahren bekommen.

Tony Ettelt ist in Köpenick aufgewachsen und hat früher auf der Halbinsel Stralau mit direktem Blick auf das Haus Zenner gewohnt. Sebastian Heil kommt ursprünglich aus Süddeutschland, lebt aber schon seit vielen Jahren in der Hauptstadt. Das Gasthaus liege direkt an seiner Joggingstrecke, erklärte Ettelt. Er freue sich darauf, den Ort selbst gestalten zu können.

Vertrag für 25 Jahre

Wie Bürgermeister Oliver Igel verriet, ist der nun unterschriebene Nutzungsvertrag auf 25 Jahre festgeschrieben. Außerdem besteht die Option auf einen noch länger gültigen Erbbaupachtvertrag. Im Haus Zenner soll es zukünftig Kulturangebote wie Konzerte und Ausstellungen geben.

In diesem Jahr werden Besucher noch vor verschlossenen Türen stehen. Geplant ist, zur Sommersaison 2021 zunächst den Biergarten mit seinen rund 1500 Sitzplätzen wiederzueröffnen. Weitere Termine wollen die Geschäftsführer noch nicht ankündigen, weil der Gebäudekomplex umfangreich saniert werden muss. Es geht dabei um den Brandschutz, um Elektro- und Sanitäranlagen und das Dach. Die knallgelben Schriftzüge „Eierschale“ sollen demontiert werden. 

Darüber hinaus hat die Trebow GmbH auch das Turmhaus und die Körner-Villa an der Einmündung des Heidekampgrabens in die Spree übernommen. Diese soll, so die Vorstellung von Tony Ettelt, zu einem „fantastischen Ort für Hochzeiten, gehobene Gastronomie und Veranstaltungen“ werden.

Allerdings wird die Villa seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt, weswegen auch dort ein erheblicher Sanierungsstau abzuarbeiten ist. Es würden „sehr hohe Kosten“ auf sie zukommen, blickt Sebastian Heil voraus. Durch verschiedene Partner hätten sie jedoch eine „sehr solide Finanzierung auf die Beine gestellt“.

Starkes Gesamtgefüge Treptower Park

Damit das Gasthaus Zenner bald wieder zu einem Aushängeschild wird, wollen die neuen Nutzer mit Inhalten und Qualität überzeugen. Vor der gastronomischen Konkurrenz im Treptower Hafen, die mit zur Insolvenz ihrer Vorgänger beigetragen hat, fürchten sie sich nicht. Stattdessen sehen sie darin eine Bereicherung. Bürgermeister Oliver Igel meint, dass sich der Treptower Park insgesamt positiv entwickle und als Gesamtgefüge betrachtet werden müsse. Dazu zähle auch der reaktivierte Spreepark mit dem Eierhäuschen sowie dem neu entstehenden Anleger.

Das Haus Zenner, welches dem Bezirk gehört, soll nach seinem Wunsch wieder eine Anlaufstelle für Ausflügler werden. Es habe großes Interesse und sehr gute Konzepte gegeben, aus denen das Bezirksamt wählen konnte. Die Insolvenz des Vornutzers sei einerseits schade. Andererseits sei nun die Chance für eine Wiederbelebung gegeben, so Igel.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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