Geflüchtete ziehen in Familienwohnungen
105 Wohnungen im Hasso- und Nelkenweg an Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten übergeben

Natascha Klimek, Geschäftsführerin Stadt und Land, Christoph Landerer, Aufsichtsratsvorsitzender, Senatorin Cansel Kiziltepe, Senator Christian Gaebler und Ingo Malter, Geschäftsführer Stadt und Land, von links) vollzogen die Übergabe des Neubaus. | Foto:  Stadt und Land/Kruppa
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Auf dem Grundstück im Hasso- und Nelkenweg in Altglienicke baut die städtische Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land derzeit 245 Wohnungen. Die ersten 105 wurden Ende Mai an das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) übergeben. Zum zweiten Quartal 2024 sollen die restlichen 140 Wohnungen sowie die Außenanlagen fertig sein.

Wie Stadt und Land mitteilte, sollen rund 40 Prozent der neu entstehenden Familienwohnungen in den ersten Jahren von Geflüchteten bezogen und anschließend dem Berliner Wohnungsmarkt zugeführt werden. Rund ein Drittel aller Wohnungen wird durch das Land Berlin gefördert und an Inhaber eines Wohnberechtigungsscheins ab 6,50 Euro nettokalt pro Quadratmeter im Monat vermietet.

Das neue Quartier mit neun drei- bis fünfgeschossigen Gebäuden entsteht auf einem zuvor brachliegenden, rund 23 400 Quadratmeter großen Grundstück. Es gibt Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen in den Neubauten, die Raum für unterschiedliche Lebensentwürfe bieten sollen. Möglich machen dies die Planungsmodule von Typenhäusern, mit denen sich verschiedene Wohnungsgrößen innerhalb des Gebäudes individuell miteinander kombinieren lassen. Stadt und Land spricht in diesem Zusammenhang von einem „Einstieg in das serielle Bauen“. Dadurch ergäbe sich eine Zeitersparnis in der Planung und der Bauausführung.

„Mit unserem Typenhaus-Konzept gelingt es uns, schnell und kostengünstig zu bauen, ohne dass die Qualität der Wohnungen darunter leidet“, verspricht Ingo Malter, Geschäftsführer von Stadt und Land. „Dies sind zwei wesentliche Voraussetzungen, um den dringend benötigten Wohnraum in großer Stückzahl zur Verfügung stellen zu können – auch in so beliebten Wohnbezirken wie Treptow-Köpenick.“

Natascha Klimek, ebenfalls Geschäftsführerin des Unternehmens, ergänzt: „Wir sind überzeugt, dass die Einbindung von Wohnungen für Geflüchtete in ein gutes nachbarschaftliches Umfeld den Betroffenen große Vorteile im Integrationsprozess bietet und zugleich dazu beiträgt, Vielfalt, Offenheit und Toleranz im Umfeld zu fördern.“ Die Aufgabe, Wohnungen für alle Menschen der Stadt zur Verfügung zu stellen, werde „sehr ernst“ genommen.

Dass mit dem Neubauprojekt einigen Geflüchteten und ihren Familien in den kommenden Jahren „qualitativ hochwertige Wohnungen“ angeboten werden können, freut Dr. Carinna Harms, die kommissarische Präsidentin des LAF. „Der Bezug einer eigenen Wohnung verleiht den Familien Sicherheit, die manche bis dahin entbehren mussten. Der Zugang zu Schule, Sprachkursen und Einstieg ins Berufsleben wird durch die eigenen vier Wände sehr viel leichter“, sagt sie.

Bei der Schlüsselübergabe der ersten 105 Wohnungen waren auch Vertreter des Senats anwesend. So erklärte Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD), dass Geflüchtete häufig auf dem ohnehin schon angespannten Wohnungsmarkt diskriminiert werden. Deshalb könnten sie nur unter großen Schwierigkeiten eine Wohnung anmieten. Die Übergabe der Wohnungen an das LAF sei daher umso wichtiger.

Und Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) betonte, die Übergabe sei ein wichtiges Zeichen für eine diverse Stadt, in der Menschen aller Herkünfte und Lebensweisen nicht voneinander abgeschottet, sondern miteinander leben können.

Im Außenbereich der Neubauten sollen laut Stadt und Land Grün- und Freizeitflächen sowie mehr als 200 Fahrradstellplätze, davon 24 für Lastenfahrräder, angelegt werden.

Natascha Klimek, Geschäftsführerin Stadt und Land, Christoph Landerer, Aufsichtsratsvorsitzender, Senatorin Cansel Kiziltepe, Senator Christian Gaebler und Ingo Malter, Geschäftsführer Stadt und Land, von links) vollzogen die Übergabe des Neubaus. | Foto:  Stadt und Land/Kruppa
So sah die Visualisierung des Bauvorhabens aus, geplant vom Berliner Architekturbüro Arnold und Gladisch. | Foto: architecture2brain
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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