Rattenplage im Kosmos-Viertel
Man muss schon ganz genau hinschauen, damit man das Problem erkennt. Das Kosmos-Viertel wird seit Monaten von einem starken Rattenbefall heimgesucht.
Bei einer Bürgerfrage wurde das aktuell erst wieder auf der BVV-Sitzung am 1. März thematisiert. Dort hatte Anwohnerin Katrin Gassan nachgefragt, was der Bezirk gegen den Rattenbefall unternimmt.
Das Problem beschäftigt den für Gesundheit zuständigen Stadtrat Bernd Geschanowski (AfD) bereits seit Wochen. „Erste Hinweise auf wachsende Rattenpopulationen gab es schon vor Jahren. Seit Sommer 2017 hat sich das Problem jedoch verstärkt. Es gibt Hinweise an das Gesundheitsamt, das Ordnungsamt und andere Dienststellen des Bezirks“, erklärt Geschanowski.
Nach Aussage des Stadtrats, der seit Wochen mit Experten an einer Lösung arbeitet, hat das starke und vor allem sichtbare Rattenaufkommen vor allem mit der regen Bautätigkeit zu tun. So soll der Abriss der Momper-Ruine – hier entsteht ein neuer Supermarkt – ganze Rattenschwärme heimatlos gemacht haben, die haben sich dann neue Quartiere in den Grünrabatten entlang der Wohnhäuser gesucht. „Wir bereiten die Bekämpfung gemeinsam mit Grünflächenamt, Facility-Management des Bezirks und den drei großen Wohnungsvermietern vor Ort vor. Einzelne Maßnahmen bringen uns jetzt nichts mehr. Wir nehmen auch die Berliner Wasserbetriebe mit ins Boot, damit die Ratten auch in den Abwasserkanälen bekämpft werden“, sagt Bernd Geschanowski.
Parallel zu der Bekämpfung sollen auch die Bürger für das Problem sensibilisiert werden. Denn weggeworfene Essenreste oder Müll direkt aus den Fenstern decken für ganze Rattenfamilien faktisch den Tisch. „Mitarbeiter des Grünflächenamts haben berichtet, dass Küchenabfälle aus dem Fenster geworfen werden“, ärgert sich Bernd Geschanowski.
Deshalb soll es demnächst auch Infomaterial für die Anwohner geben, in dem auf richtiges Verhalten hingewiesen wird. Sobald die Flyer gedruckt sind, werden sie über das Quartiersmanagement im Kosmos-Viertel verteilt. Um Aktionen gegen Ratten künftig zu vereinfachen, sollen sogar Grundstücke getauscht werden. Darüber verhandelt der Bezirk gerade mit den Grundstückseigentümern. Es gibt mehrfach den Fall, dass die Wege dem Bezirk gehören, die Grünfläche daneben jedoch einem Wohnungsvermieter. Damit die Rattenbekämpfung nicht an den Grundstücksgrenzen endet, müssen hier Vereinbarungen abgeschlossen werden.
„Ein wirksamer Einsatz gegen die Ratten funktioniert aber nur, wenn alle Anwohner bei der Entsorgung von Abfällen die üblichen Regeln einhalten, statt Fressbares einfach auf die Straße oder ins Gebüsch zu werfen“, appelliert Stadtrat Bernd Geschanowski.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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