Rettung für den Wasserturm : Altglienicke: Künftig sollen Menschen im Baudenkmal von 1906 wohnen 

Der Wasserturm ist seit 1906 die Landmarke von Altglienicke – hier auf einer Postkarte von 1910. | Foto: Archiv Seiffert
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von Ralf Drescher

Seit der Einweihung 1906 ist der Wasserturm auf dem Falkenberg das Wahrzeichen von Altglienicke. Seit rund 15 Jahren ist es still um ihn, nun gibt es einen neuen Eigentümer mit Ideen.

Der 38 Meter hohe Turm war schon immer das, was man heute Landmarke nennt. Seit rund zwei Jahren ist er im Besitz der terraplan Baudenkmalsanierungsgesellschaft mbH. Im Rahmen einer Anwohnerversammlung hat Geschäftsführer Erik Roßnagel seine Pläne vorgestellt.

Ergänzt werden soll der Turm durch zwei Häuser, in denen vier Wohnungen mit Wohnflächen von 136 bis 150 Quadratmetern Platz finden. Im Turm, dessen Äußeres denkmalgerecht hergerichtet wird, finden neun Wohnungen Platz. Damit sie überhaupt entstehen können, wird neben dem Turm ein Treppenbauwerk nebst Fahrstuhl errichtet. Im Untergrund wird es eine Tiefgarage geben.

Der Investor terraplan ist im Bezirk kein Unbekannter. Vor Jahren hat Erik Roßnagel mit seinen Fachleuten die nahe Preußensiedlung denkmalgerecht saniert. „Schon damals hatte ich den Turm ja im Blick, konnte mir aber keine Wohnnutzung vorstellen. Das hat sich geändert, und die Zusammenarbeit mit dem Bezirk war wirklich gut, sodass wir auch das neue Projekt realisieren können“, sagt Firmenchef Erik Roßnagel.

Seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen. Ein Historiker hat sich mit der Geschichte des Bauwerks befasst. Es gab Gespräche mit der Unteren Denkmalbehörde des Bezirks und mit der Stadtplanung. Beim Anwohnertreffen Mitte Mai fanden die Pläne des Nürnberger Unternehmens fast nur Zuspruch. „Wir sollen noch die Auswirkungen des geplanten Erschließungsturms auf die Besonnung eines Nachbarn darstellen sowie mögliche Schallemissionen der künftigen Bewohner prüfen. Das werden wir natürlich tun“, verspricht Erik Roßnagel. Wie der Unternehmer mitteilt, sehen es die Bauvorschriften in seiner fränkischen Heimat ohnehin vor, vor Einreichung eines Bauantrags Grundstücksanlieger über Vorhaben zu unterrichten. Bereits im kommenden Jahr soll der Bau beginnen. Mit der Fertigstellung rechnet der terraplan-Geschäftsführer nach zwei Jahren.

Der Wasserturm war in der Vergangenheit sogar für Gottesdienste genutzt worden, Anfang dieses Jahrhunderts hatte hier sogar die Heimatstube Altglienicke ihren Sitz. Ansonsten stand das markante Bauwerk leer. Weil es zu Schäden durch den sich ausdehnenden Wasserbehälter gekommen war, musste die Außenmauer im Kronenbereich um 2005 abgetragen werden. Seitdem ist dieser Teil des Turms durch eine Plastikplane geschützt.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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