Ein solidarischer Zufluchtsort
Cabuwazi-Schau legt Fokus auf kaum beachtete Aspekte der Zirkusgeschichte
Der moderne Zirkus, erfunden von Philip Astley, hat eine lange Geschichte. 2018 wurde das 250. Jubiläum weltweit gefeiert. Der Kinder- und Mitmachzirkus Cabuwazi widmet sich der Zirkusgeschichte in der Ausstellung „Weltfluchten – Zirkus als interkultureller Raum und Safe Space im Laufe der Zeit bis heute“.
Die Ausstellung soll Aspekte der Zirkusgeschichte aufzeigen, denen bisher weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Zum einen will sie den Zirkus als kosmopolitischen Raum herausstellen, der seit Jahrhunderten für seine Besucher ein Tor zur weiten Welt öffnet. Zum anderen soll auf den Zirkus als Zufluchtsort, der ausgegrenzten und verletzlichen Gruppen bis heute Schutz bietet, aufmerksam gemacht werden.
Zirkusse mit ihren Angehörigen verschiedener Ethnien und sozialer Herkunft seien in der Lage, viele Grenzen zu überschreiten und soziale wie kulturelle Brücken zu schlagen, heißt es einer Pressemitteilung von Cabuwazi. Sie seien Orte des Kulturtransfers, böten Räume für die Akzeptanz des Andersseins. Zirkusfamilien mit jüdischem oder Sinti-und-Roma-Hintergrund seien von der nationalsozialistischen Verfolgung besonders betroffen gewesen, ohne dass ihr Schicksal nach 1945 größere Beachtung gefunden hätte.
Die heutige Arbeit mit Geflüchteten bei Cabuwazi mache den besonderen Wert des Zirkus als solidarischer Zufluchtsort erneut sichtbar. „Im Zirkuszelt von Cabuwazi in Altglienicke präsentieren wir die Geschichte all jener, die in Vergangenheit und Gegenwart im Zirkus Schutz gefunden haben“, teilt eine Sprecherin mit.
Die Vernissage der Ausstellung findet am Freitag, 26. August, um 17 Uhr in der Venusstraße 90 statt. Öffnungszeiten sind Mo bis Fr von 13.30 bis 19 Uhr, Sa 15 bis 19 Uhr. Individuelle Termine können per E-Mail an altglienicke@cabuwazi.de vereinbart werden. Die Ausstellung ist bis 24. September zu sehen. Zudem bietet Cabuwazi im Rahmen der Ausstellung am 22. und 23. September jeweils von 10 bis 17 Uhr eine kostenlose Fortbildung zu pädagogischen Wegen in der politischen Bildungsarbeit und Geschichtsvermittlung anhand des Zirkus als kosmopolitischem Raum an. Anmeldeschluss auf bwurl.de/18ec ist der 15. September.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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