Ein Ritterschlag für Achim Kühn: Leipziger Probsteikirche unter Denkmalschutz

Der Bohnsdorfer Künstler Achim Kühn besorgte die Innenausstattung der alten Probsteikirche. | Foto: Ralf Drescher
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Bohnsdorf. In Bohnsdorf dürften die Freudenglocken geläutet haben. Allerdings nicht in der Kirche, sondern in der Metallwerkstatt von Achim Kühn.

Der Grund liegt rund 200 Kilometer weiter südlich. Dort steht in Leipzig die alte Propsteikirche. Sie wurde 1982 als eines der wenigen katholischen Gotteshäuser in der DDR errichtet und geweiht. Für die Innenausstattung, darunter den riesigen stählernen Altar, sorgte Achim Kühn.

Nachdem jetzt im Mai die neue Propsteikirche gegenüber vom Neuen Rathaus eingeweiht wurde, wollte die Gemeinde das gut 30 Jahre alte Gotteshaus, welches schon seit langem Bauschäden aufweist, verkaufen. Nach Insiderangaben sollte das 5000 Quadratmeter große Areal rund vier Millionen Euro wert sein.

Doch das Leipziger Denkmalamt hat die Kirche jetzt unter Schutz gestellt. Der geplante Abriss ist damit erst einmal vom Tisch und auch bei jeder Veränderung im Innern haben die Denkmalschützer ein Vetorecht. „Die Einstufung als Baudenkmal ist ein Ritterschlag für meinen Mann“, teilt die Frau des Kunstschmieds, Helgard Kühn, auf Nachfrage mit. Die Künstlerfamilie Kühn hatte mit der Leipziger Gemeinde wegen des respektlosen Umgangs mit dem Werk Achim Kühns seit Monaten im Streit gelegen. Kürzlich war der Altarbereich für die Dreharbeiten einer Tatort-Folge sogar ohne Genehmigung des Künstlers verfremdet worden.

RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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