Neue Kita eröffnet an der Schönefelder Chaussee

Für 2,6 Millionen Euro wurde die 22 Jahre alte Plattenbaukita umgebaut und erstrahlt jetzt in frischem Glanz. | Foto: Ralf Drescher
  • Für 2,6 Millionen Euro wurde die 22 Jahre alte Plattenbaukita umgebaut und erstrahlt jetzt in frischem Glanz.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Altglienicke. Die 22 Jahre alten Plattenbauten im Umfeld sind noch nicht saniert. Die Kita hingegen glänzt frisch gestrichen, aus den Türen klingt Kinderlachen. An der Schönefelder Chaussee wurde jetzt die "Kita an der Milchstraße" eröffnet.

Sie ist der erste Kitaneubau im letzten Plattenbaugebiet Berlins aus DDR-Zeiten. Wobei Neubau nicht wirklich richtig ist. Wegen Kindermangel wurde die kommunale Kita 2005 geschlossen und das Gebäude zum Verkauf an den Liegenschaftsfonds abgegeben. Gekauft hatte keiner, dafür wurde das Haus von Schrottdieben und Schmierfinken heim gesucht.Bis es vom Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) regelrecht wach geküsst wurde. Bereits im Jahr 2009 hatte es erste Gespräche gegeben. "Das Jugendamt fragte an, ob wir hier in Altglienicke eine Kindertagesstätte betreiben wollen. Das Gebäude war beschädigt, Fenster zerstört und die gesamte Heizungsanlage abgebaut. Erste Kostenschätzungen gingen von rund 700 000 Euro für die Sanierung aus", erinnert sich Petra Densborn vom CJD.

Bei dieser Summe blieb es dann nicht. Erst war die Finanzierung zu klären. Baubeginn war dann im Juni 2012. Als das Haus fertig war, hatte der Umbau, der fast ein Neubau war, rund 2,6 Millionen Euro gekostet. Davon waren rund eine Million Euro staatliche Zuschüsse und Spenden. Die "Aktion Mensch" steuerte 70 000 Euro für einen Fahrstuhl und behindertengerechte Toiletten bei. Der Rotary-Club Berlin-Lilienthal spendierte 11 000 Euro für die Inneneinrichtung.

Das Umfeld der neuen Kindertagesstätte gilt als sozial problematisch. In unsanierten Plattenbauten wohnen viele Hartz-IV-Empfänger, bei der Abgeordnetenhauswahl 2011 erhielt die rechtsextreme NPD hier zehn Prozent der Stimmen. "In diesem Gebiet ist die Eröffnung einer Kita ein ganz besonderes Ereignis. Sie bringt uns bei der Entwicklung eines familienfreundlichen Berlin weiter voran", freute sich Staatssekretärin Sigrid Klebba (SPD) von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft.

Von den Politikerreden haben Paul (3) und seine Freunde nichts mitbekommen. Nach dem Mittagessen - Rührei - ging es erst zum Zähneputzen, dann zum Mittagsschlaf. Bisher besuchen 32 Kinder die neue Einrichtung an der Schönefelder Chaussee 187. Bis zum Sommer sollen alle 180 Plätze besetzt sein. "Unsere Warteliste ist noch deutlich länger", sagte Petra Densborn vom CJD Berlin.

Der Name "Kita an der Milchstraße" ist übrigens eine Reminiszenz an das Umfeld im Kosmosviertel. Hier sind Straßen nach Himmelskörpern wie Uranus, Venus und Saturn benannt.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 310× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 274× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 656× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.230× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.