Sponsor ermöglicht weitere Arbeit des Altglienicke-Museums
"Die Wohnungsgenossenschaft Altglienicke hat als Sponsor für zwei Jahre die Betriebskosten übernommen", freut sich Ronald Seiffert von der AG Heimatgeschichte des Bürgervereins Altglienicke. In den letzten Monaten haben er und seine Mitstreiter die Ausstellung neu gestaltet. Künftig sind Geräte Altglienicker Handwerker, Bilder aus Mauerzeiten und vom Abriss der Grenzanlagen zu sehen. Besonders wichtig ist dem Altglienicker ein Stück des britischen Spionagetunnels, mit dem bis 1956 der Telefonverkehr der sowjetischen Besatzer angezapft wurde. Reste des Tunnels wurden beim Autobahnbau vor einigen Jahren entdeckt, und ein kleines Segment durch Ronald Seiffert für das Museum gesichert.
Karin Härtel sitzt im Nebenraum. Sie ist Kassenwart des Vereins, und sitzt jetzt buchstäblich an der Kasse. Die Registrierkasse und die Regale im Hintergrund gehörten zu mehreren Geschäften und symbolisieren den klassischen Dorfladen, wie er auch in Altglienicke noch vor einem halben Jahrhundert existierte.
Die Waren aus DDR-Zeiten sind Spenden oder Leihgaben, eine Kiste Fleischblutwurst aus Plauen - Verfallsdatum 1993 - hat Ronald Seiffert bei Ebay gekauft. "Ich habe mit einem Freund eine Dose probiert, die Wurst war einwandfrei und hat prima geschmeckt", meint Museumschef Seiffert. Andere Ausstellungsteile betreffen die Freiwillige Feuerwehr und die frühere Straßenbahnlinie 84, die einst bis in den Dorfkern von Altglienicke fuhr.
Ein anderes Projekt wird wohl bis zur Wiedereröffnung des Museums nicht fertig. Das ist die seit 1873 geführte Schulchronik. "Die ist in Sütterlin geschrieben und wird gerade von einer Rentnerin in eine lesbare Schrift übersetzt", sagt Seiffert.
Erstmals zu sehen ist die neue Ausstellung des Altglienicke-Museums im Familien- und Begegnungszentrum Köpenicker Straße 42, Ecke Besenbinderstraße, im Rahmen des Spätsommerfests am 15. September von 10 bis 18 Uhr. Künftig ist dann an jedem letzten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Das Museum wird ehrenamtlich geführt und ist auf Spenden angewiesen. Die Räume bekommt es mietfrei, fällig sind nur rund 900 Euro Betriebskosten pro Jahr, die von der Wohnungsgenossenschaft Altglienicke übernommen wurden.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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