Zwei Jahre nach Sperrung ist die Verbindung wieder auf

Katrin Vogel, Susanne Albrecht und Ellen Haußdörfer freuen sich über die wieder geöffnete Fußgängerbrücke. | Foto: Ralf Drescher
  • Katrin Vogel, Susanne Albrecht und Ellen Haußdörfer freuen sich über die wieder geöffnete Fußgängerbrücke.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Altglienicke. Viele Anwohner des Kölner Viertels rund um Porzer Straße und Coloniaallee hatten den kürzesten Weg über die Bahntrasse fast schon aufgegeben. Nun ist die Fußgängerbrücke Altglienicke wieder offen.

Mit einer kleinen Pressemeldung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt vom 24. Juni 2011 fing alles an. Da wurde lapidar mitgeteilt, dass die Brücke gesperrt werden muss, da drei Schweißnähte aufgerissen waren. Es wurde weiter versprochen, die Schäden in wenigen Tagen zu reparieren (die Berliner Woche berichtete). "Diese Schäden waren bei einer regulären Prüfung entdeckt worden. Weitere Überprüfungen ergaben dann, dass an insgesamt sechs Querträgern die Schweißnähte komplett aufgerissen waren", erläutert Lutz Adam, Abteilungsleiter Tiefbau bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Schäden waren so schwer, dass die Bahngleise unter der Stahlfachwerkbrücke zeitweise gesperrt werden mussten, damit die defekte Brücke mit Schwerlaststützen abgefangen werden konnte.

Lange Zeit gab es Bedenken, ob die erst 1999 eröffnete Überführung über die Bahngleise überhaupt repariert werden kann. Die Firma, die das Bauwerk damals errichtet hatte, gibt es nicht mehr und nach über zehn Jahren waren ohnehin alle Gewährleistungsansprüche abgelaufen. Zum Glück wurde aber eine Reparaturmöglichkeit gefunden. Die defekten Schweißnähte wurden erneuert und die kritischen Stellen an allen Querträgern durch Stahlmanschetten verstärkt. Außerdem wurde für die Brückenbeleuchtung, deren Einbau Ursache für die späteren Schäden gewesen sein könnte, eine neue Lösung gefunden. Die Lampen, jetzt modernes LED-Licht, wurde nicht in die Träger integriert, sondern auf Lampenarmen montiert. Die Gesamtkosten für die Reparatur betrugen 300 000 Euro. Sie werden vom Land Berlin getragen. Vermutlich wäre die Brücke ohne das Engagement von Anwohnern und Lokalpolitikern wohl gar nicht so "schnell" repariert worden. Anlieger wie die Eiscafébetreiberin Susanne Albrecht hatten rund 3000 Unterschriften gesammelt und an Bausenator Michael Müller übergeben. Katrin Vogel (CDU) und Ellen Haußdörfer (SPD), beide Abgeordnetenhausmitglieder aus dem Bezirk, hatten regelmäßig im Senat nach dem Stand der Planungen für die Fußgängerbrücke gefragt. "Ich bin zufrieden, dass sich unser Einsatz gelohnt hat", meint Ellen Haußdörfer.

Vor allem auch für die Gewerbetreibenden an der Coloniaallee war die Reparatur der Brücke überlebenswichtig. Viele der Anwohner jenseits der Bahn nutzen die Überführung auf dem Weg zum nächsten S-Bahnhof und besuchen dabei die Geschäfte im Kölner Viertel.

"Nach der Sperrung der Brücke hatte ich in meinem Eiscafé rund ein Drittel Umsatzrückgang", erinnert sich Susanne Albrecht. Deshalb hatte sie benachbarte Geschäftsleute mobilisiert, Unterschriften gesammelt und die Lokalpolitiker zum Handeln aufgefordert.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 132× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 448× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 408× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 788× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.