Schulbau verdrängt Begegnungszentrum
Einrichtung im Kölner Viertel wird geschlossen

Das Begegnungszentrum des Trägervereins BIK im Kölner Viertel wird ersatzlos geschlossen. Für das Gelände liegt ein Bebauungsplan mit dem Zweck der Schulnutzung vor. | Foto:  privat
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Das Begegnungszentrum des Trägervereins BIK im Kölner Viertel wird ersatzlos geschlossen. Dem Träger sei zum 30. September gekündigt worden, teilte das Bezirksamt auf Nachfrage der Berliner Woche mit.

Für das Gelände in der Chorweiler- und Kalker Straße liegt demnach ein Bebauungsplan mit dem Zweck der Schulnutzung vor. „Die Integration von Flächen des Vereins auf dem Schulgelände ist weder inhaltlich noch von der Flächengröße her möglich“, heißt es in der Stellungnahme. Der Trägerverein habe gegenüber dem Schulträger kein Interesse an einer Ersatzfläche geäußert. Es sei auch kein Widerspruch zur Kündigung eingereicht worden. Die weitere Zwischennutzung bis zum eigentlichen Baubeginn wurde vom Bezirk in Aussicht gestellt.

Im vergangenen Jahr hatte die Bezirksverordnetenversammlung dem Bezirksamt noch empfohlen, in Abstimmung mit dem Trägerverein ihn bei der Flächensuche zu unterstützen sowie „Möglichkeiten der Kooperation mit Angeboten der sozialen Infrastruktur auszuloten, um dem wachsenden Bedarf nach Begegnungsorten im Kölner Viertel nachzukommen“.

Dass das Begegnungszentrum geschlossen wird und keinen Ersatz bekommt, enttäuscht unter anderem Berliner-Woche-Leserin Ingrid Brumme. Sie hat deshalb einen Brief an Bürgermeister Oliver Igel geschrieben und unsere Redaktion darüber informiert. Mit ihrer Schwester, die seit Jahren im Kölner Viertel wohnt, habe sie bei Spaziergängen verfolgt, wie dort mit viel Mühe und großem Engagement „ein wunderbarer Ort für Kinder und Eltern geschaffen wurde“. Sie selbst habe viele Jahre ehrenamtlich im Freilandlabor Kaniswall gearbeitet und dort wiederholt erfahren, wie wichtig Kontakte mit der Natur und Aktivitäten in der Natur für jüngere und ältere Kinder seien. „Schulneubauten sind dringend notwendig, aber diese Lösung erschüttert mich. Es gibt so wenige Möglichkeiten, um auch sozial benachteiligten Kindern und Familien angemessene Freizeitaktivitäten zu schaffen. Hier sind sie vorhanden und sollen nun einfach ersatzlos verschwinden“, kritisiert sie.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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