Senat stellt 18 000 Euro zur Verfügung
Dabei haben die rund 6000 Anwohner der Schönefelder Chaussee, deren Nebenstraßen wie Venus- oder Siriusstraße dem Wohngebiet den Namen gaben, von allem etwas. Großstädtisches Flair durch die bis zu elf Etagen hohen Plattenbauten, dörfliches Idyll mit Wasserbüffeln im Landschaftspark vor der Haustür und gute Verkehrsanbindungen. Mit dem Auto ist man in drei Minuten auf der Autobahn oder in fünf Minuten vor dem Terminal des Flughafens in Schönefeld.
Bei der Infrastruktur sind jedoch schon Abstriche zu machen. Es gibt kaum Ärzte und nur wenig Geschäfte. Im Spiegel-Artikel "Endstation Vorstadt" von 2011 wurde das Areal sogar als NPD-Hochburg benannt.
Dabei ist das Wohngebiet besser als sein Ruf. Die Momper-Ruine, ein oft kritisierter Schandfleck aus der Wendezeit, wurde inzwischen abgerissen Nun hat der Grundstückseigentümer endlich den Bauantrag für ein Einkaufszentrum gestellt. Und es gibt das Projekt Kosmos-Viertel. Das wird aus dem Fein-Programm - steht für freiwilliges Engagement in der Nachbarschaft - mit 18 000 Euro von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt finanziert.
Auf einer Bürgerversammlung wurden jetzt erste Teilprojekte vorgestellt. Die hingen in Kurzform auf einer Leine und konnten von den Versammlungsteilnehmern mit Klebepunkten auf eine Prioritätenliste gebracht werden. Vorgeschlagen werden unter anderem die Grünflächenpflege durch Anwohner, ein Wegeleitsystem für Geschäfte und öffentliche Einrichtungen, eine Kiezküche mit billigem Mittagessen für Schüler, ein Fotowettbewerb und ein Riesenpicknick für alle mit möglichem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.
Nach Abstimmung durch die anwesenden rund 20 Bürger hat sich das Picknick als Favorit erwiesen, dicht gefolgt von den Informationsschildern. Gemäß den Regeln des Fein-Programms können für ein einzelnes Projekt bis zu 2500 Euro von der Gesamtsumme ausgegeben werden.
"Diese Summe ist aber nur als Anschubfinanzierung zu sehen, im nächsten Jahr könnten weitere Gelder beantragt werden", versichert Regionalkoordinatorin Doreen Bodeit, die das Projekt für den Bezirk betreut.
Die Versammlung im Bürgersaal Altgienicke an der Ortolfstraße soll nur ein erster Schritt im Rahmen des Projekts Kosmosviertel gewesen sein. Erst bei weiteren, dann hoffentlich besser besuchten Zusammenkünften wird festgelegt, welche Teilprojekte wirklich realisiert werden. Dafür ist die Mithilfe weiterer Anwohner nötig.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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