Anwohner kämpfen für Wäldchen
Früheres Fernsehgrundstück am Bohnsdorfer Weg soll bebaut werden
Bis zum Ende der DDR befand sich auf dem Areal zwischen Salierstraße und Bohnsdorfer Weg eine Außenstelle des Fuhrparks des Deutschen Fernsehfunks. Nun soll die seit drei Jahrzehnten brachliegende Fläche bebaut werden. Anwohner wollen das verhindern.
„Dort sind Bäume gewachsen, außerdem haben sich seltene Tiere angesiedelt. Bei Spaziergängen haben wir schon Kröten und ein Fuchspärchen beobachtet. Das verwilderte Areal ist eine Frischluftquelle im sonst dicht bebauten Südosten der Stadt“, ärgert sich Anwohnerin Rosemarie Mathiske. Gemeinsam mit Nachbarn hat sie sich entschlossen, die bereits genehmigte Bebauung doch noch verhindern zu wollen. Das Bebauungsplanverfahren 2018 hatten die Bürger nicht mitbekommen. „Wir wussten davon nichts und konnten unsere Einwände nicht vorbringen. Da sollen 126 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern gebaut werden. Für weitere 300 Bewohner fehlt aber die Infrastruktur. Es gibt nur eine Buslinie und Plätze an Kitas und Schulen sind im Umfeld schon jetzt knapp. Wir glauben, dass diese Gesichtspunkte beim Erteilen der Baugenehmigung nicht genügend berücksichtigt worden sind“, sagt Margret Müller, eine weitere Nachbarin. Die Altglienicker haben eine Onlinepetition „Rettet unser Wäldchen“ auf den Weg gebracht. Außerdem werden für einen Stop des Bauvorhabens auch Unterschriften gesammelt, unter anderem in der Tierarztpraxis Stuhrberg in der Bernulfstraße 43 und in der Gaststätte Teutoneneck, Teutonenstraße 4.
„Außerdem wollen wir am 12. September zur Bürgerfragestunde in die Bezirksverordnetenversammlung gehen. Wir werden den Bezirk fragen, was auf dem Grundstück für den Naturschutz getan wird und wer zusätzliche Plätze für Kitakinder und Schüler der künftigen Nachbarn zur Verfügung stellen wird“, sagt Anwohnerin Michaela Schmidt.
Mitmachen unter https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-unser-waeldchen
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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