Berliner Bildhauer stattete Wohnkomplex von 1938 mit Kunst aus
Plänterwald. Im Bezirk gibt es rund 350 Kunstwerke im öffentlichen Raum, die jetzt auch in einem Katalog aufgeführt wurden. Eine Auswahl stellen wir in loser Folge vor.
Die Köpenicker Landstraße ist ein solcher Kunstort. Der riesige Wohnkomplex der Wohnungsgesellschaft Stadt und Land mit den Hausnummern 78 bis 148 ist mit acht Putten aus rotem Sandstein und zwei Figurengruppen versehen. Sie zeigen Motive im Heimatstil, die Figuren heißen „Fleischerjunge“, „Milchmädchen“, „Schusterjunge“ oder „Junge mit Schwein“. Vor dem Hauptportal der Wohnanlage Köpenicker Landstraße 122/114 stehen zwei Figurengruppen aus Beton, „Mann mit Kindern“ und „Frau mit Karren“. Alle Plastiken stammen aus dem Jahr 1938 und wurden vom Bildhauer Arthur Wellmann (1885-1970) gefertigt. Wellmann stammte aus Magdeburg. Dort machte er eine Bildhauerausbildung und schuf den "Schlackaffen" für die Magdeburger Gartenbauausstellung. Später besuchte er unter anderem die Kunstakademie Berlin. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte er in Königsberg, wo er Karikaturen für die „Ostpreußische Woche“ zeichnete. Nach 1921 in Berlin lebte er von Gelegenheitsarbeiten.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten schuf er unter anderem das Berliner SA-Denkmal und die Plastik „Nibelungenwacht“, beide wurden nach 1945 entfernt. Seine unpolitischen Plastiken in der Köpenicker Landstraße und vor Wohnanlagen an der Sonnenallee und der Planetenstraße in Neukölln blieben der Nachwelt erhalten.
Die Kunstwerke in Plänterwald gehören Stadt und Land und werden von der Wohnungsgesellschaft erhalten und gepflegt. RD
Die Broschüre in digitaler Form und die komplette Liste der Kunstwerke stehen unter http://asurl.de/131z.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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