Trauer um Hans-Joachim Albrecht
Er kultivierte den wilden Sanddorn
Die Späth’schen Baumschulen trauern um Hans-Joachim Albrecht, langjähriger Leiter der Pflanzenzuchtstation. Untrennbar mit seinem Namen verbunden ist die Kultivierung des wilden Sanddorns.
„Hans-Joachim Albrecht hat als erster den Wert dieser Pflanze als gesundes Nahrungsmittel mit hohem Vitamingehalt erkannt“, sagt Holger Zahn, Geschäftsführer der Späth’schen Baumschulen. „In jahrelanger Züchtungsarbeit hat er es geschafft, aus dem wilden Sanddorn Kultursorten zu züchten, die sich für den Anbau auf Feldern eignen. Nur so konnte der Sanddorn zur berühmten ‚Zitrone des Ostens‘ werden. Hans-Joachim Albrecht war der Begründer der europäischen Sanddorn-Kultur.“ 1979 wurde die erste Züchtung für den Kulturanbau zugelassen, sechs weitere Sorten folgten, Nachfragen danach kamen bald schon auch aus dem Ausland.
Hans-Joachim Albrecht wirkte 41 Jahre lang im Unternehmen. Es gehört mit zu seinem Verdienst, dass das internationale Renommée der historischen Baumschulen Späth zu DDR-Zeiten weitergeführt wurde. Mit großem dendrologischen Wissen und unermüdlichem Forschungsinteresse zeichnet er gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für unzählige Verbesserungen in der Pflanzenanzucht, Pflanzenvermehrung und für technologische Weiterentwicklungen verantwortlich.
1997 ging Hans-Joachim Albrecht in den Ruhestand. Er machte sich als Autor mehrerer Fachbücher einen Namen. Seine Veröffentlichung „Wildes Obst: Seltene Arten für den Garten“ von 2018 erhielt auf der Leipziger Buchmesse 2019 den ersten Preis der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822. Das Buch gilt bereits jetzt als ein Standardwerk für den Anbau von Wildobst im eigenen Garten.
Am 3. Juni ist Hans-Joachim Albrecht im Alter von 90 Jahren gestorben, wie jetzt bekannt wurde. Seine Urne ist auf dem Friedhof in Baumschulenweg beigesetzt.
Autor:Silvia Möller aus Wedding |
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