Seit 65 Jahren verheiratet
Helga und Manfred Türke feiern Eiserne Hochzeit
Der 15. April 1954 war für Helga und Manfred Türke ein großer Tag. Da haben sie im Standesamt in Niederschöneweide, dem heutigen Michael-Brückner-Haus, am Bahnhof Schöneweide geheiratet.
„Wir hatten uns zwei Jahre zuvor bei der Deutschen Reichsbahn am Nordbahnhof kennengelernt. Ich war damals Elektroingenieur im Zentralamt der Reichsbahn, Helga arbeitete als Inspektorin im Büro“, erinnert sich der 90-jährige Manfred Türke. Für ihn war Helga die erste Liebe, sie heiratete nach dem tragischen Unfalltod ihre ersten Mannes zum zweiten Mal. Türke ist echter Berliner, kam in der Charité zur Welt und wuchs in Johannisthal auf. Ehefrau Helga (91) bezeichnet sich selbst als Rucksackberlinerin aus Fredersdorf (Märkisch-Oderland).
Seit rund 60 Jahren leben die beiden in der Eisenbahnersiedlung in Baumschulenweg und seit 1963 pflegen sie ihren Garten an der Südostallee, nur wenige Schritte von der Wohnung entfernt. Manfred Türke war sein ganzes Leben Eisenbahner, bis zum Ruhestand 1993. Nach einem Ingenieursstudium war er unter anderem Werkstattleiter in den S-Bahnbetriebswerken Nordbahnhof und Grünau. Später hat er im Technischen Zentralamt der Reichsbahn unter anderem an der Entwicklung des neuen S-Bahnzugs „Blaues Wunder“ mitgearbeitet, der dann allerdings nie in Serie ging und nach rund zehn Jahren bereits verschrottet wurde.
Mit dem Ruhestand vor einem Vierteljahrhundert gab es Zeit für Reisen, unter anderem ging es gemeinsam nach Mallorca, Ägypten und rund 20-mal in die Türkei. „Ich habe als Ruheständler noch fünf Jahre als Schiedsmann gearbeitet und konnte so manchen Streit schlichten“, berichtet Manfred Türke. Vermutlich hat auch diese Fähigkeit dazu beigetragen, dass die Ehe nun schon 65 Jahre hält. „Wir respektieren uns, auch wenn wir mal unterschiedliche Meinungen haben“, erklärt Helga Türke.
Gefeiert wird das 65. Ehejubiläum mit den beiden Kindern, sowie mit vier Enkeln und drei Urenkeln.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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