Auch Menschen vom Rodelbergweg waren Opfer der NS-Diktatur
An diese Menschen erinnern jetzt vier Stolpersteine. Verlegt wurden sie vom Künstler Gunter Demnig, der inzwischen europaweit mit 40 000 dieser Messingplatten an das Schicksal von Verfolgten erinnert. Allein in Berlin liegen über 5000 Stolpersteine.Anwohner Andreas Freiberg hat die Geschichte der vier jüdischen Mitbürger erforscht. Hermann Bry war Inhaber eines Warenhauses in der nahen Baumschulenstraße. Nach seinem Tod 1935 übernahm Ehefrau Emmy das Geschäft. "Sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 19. April 1944 ermordet", berichtet Andreas Freiberg.
Der frühere Kaufhausbesitzer Bry ist der einzige der vier, der ein Grab hat. Freiberg hat es vor Kurzem auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee gefunden und vom wuchernden Unkraut befreit. Die Nachbarn Anna Sophie Jacobi (1875-1942) und Käthe Hilde Jacobi (1904-1943) waren Mutter und Tochter, sie wurden in Treblinka und Auschwitz ermordet.
Finanziert wurden die Steine vom Bund der Antifaschisten und über die Kiezkassengelder der Bezirksverordnetenversammlung. Die Ausstellung mit Forschungsergebnissen von Andreas Freiberg zu den vier NS-Opfern kann täglich ab 15 Uhr im Club im Kiez, Rodelbergweg/Ecke Scheiblerstraße besichtigt werden.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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