Trainer Jörg Schneider wird 70 Jahre alt
Stahl Schöneweide hat das Ende der DDR und auch das Ende des Trägerbetriebs Berliner Metallhütten und Halbzeugwerke ohne große Blessuren überlebt, und das ist auch Jörg Schneider zu verdanken. Der hatte 1988 den Vereinsvorsitz übernommen und den Verein durch die Wirren der Wendezeit geführt.Zum Boxen kam Jörg Schneider, weil ihn ein paar Freunde zum gerade gegründeten Verein mitgenommen hatten. "Ich blieb, die Kumpels sind bald wieder gegangen, das regelmäßige Training war wohl nicht ihr Ding", erinnert sich Jörg Schneider.
Für ihn ging es dann erst einmal steil bergauf. Bereits 1960 boxte er sich zum DDR-Junioren-Meister, 1969 und 1972 verließ er den Ring als Berliner Meister. Insgesamt stehen 100 Kämpfe in seinem persönlichen Archiv. Seinen letzten Kampf trug er kurz vor Weihnachten 1974 aus. "Den habe ich natürlich gewonnen", erinnert sich Jörg Schneider.
Seitdem, also fast schon 40 Jahre, ist er bei Stahl Schöneweide als Trainer aktiv. "Jörg war ein guter Trainer. Er war ein harter Hund, wie man so sagt. Und er war streng, hielt uns Jugendliche von Alkohol und Zigaretten fern", erinnert sich Svend Simdorn. Der heutige CDU-Stadtrat für Weiterbildung, Kultur, Schule und Sport hat selbst vor 40 Jahren bei Stahl Schöneweide geboxt und wurde von Jörg Schneider trainiert. "Ich bin über meinen Vater zum Boxen gekommen, schon der kannte den Trainer Jörg Schneider", erzählt Simdorn.
Zu Schneiders Erfolgen als Trainer zählt, dass es 25 seiner Schützlinge zu Deutschen Meistern gebracht haben. Darunter sind bekannte Boxer wie Matthias und Andreas Kempe und Tyron Zeuge, der vor Jahren mit Erfolg ins Profilager gewechselt ist.
Seinem Verein und dem Boxen bleibt Jörg Schneider auch nach dem 70. Geburtstag erhalten, den er am 16. August im Urlaub mit der Familie feiert. "Bis zum nächsten Jahr bin ich noch als Vereinsvorsitzender gewählt. Die Trainerlizenz wird weiter verlängert, die ist schließlich so wertvoll wie Goldstaub. Ich bleibe weiter Trainer und kümmere mich künftig auch um unsere Sportanlage und das Material wie Handschuhe und Trainingsgeräte", verspricht Jörg Schneider.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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