Der Tiertafel droht das Aus
Bezirk hat Nutzungsvertrag zum Jahresende gekündigt

Hundehalter Michael Oechler holt mit Bulldogge Gizmo bei Pia Schlosser Futter ab. | Foto: Ralf Drescher
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Rund 250 sozial schwache Tierhalter werden von der Berliner Tiertafel mit Futterspenden unterstützt. Jetzt droht das Aus, der Bezirk hat die bisher genutzten Räume an der Mörikestraße 15 gekündigt.

Grund ist der bereits seit 2016 geplante Neubau für einen Kiezklub. Der soll neben der Baracke im Hinterland der Volkshochschule entstehen. In der Baracke soll die Bauleitung untergebracht werden, nach Fertigstellung des Neubaus soll sie abgerissen werden.

„Wenn wir unsere Arbeit einstellen müssen, bringt das rund 250 Tierhalter in Not. Viele von ihnen könnten ohne unsere Futterspenden ihren Hund oder die Katze nicht länger versorgen“, sagt Linda Oldenburg, die Vorsitzende des Vereins Berliner Tiertafel.

Jetzt sucht der Verein, der rein ehrenamtlich tätig ist, ein Ausweichquartier. Dabei ist man auf das Entgegenkommen der Vermieter angewiesen, eine marktübliche Miete kann der Verein kaum zahlen. Geldspenden gehen bisher in den Futterkauf oder in die Beschaffung von Medikamenten für kranke Haustiere. „Wir brauchen sechs bis acht mittlere Räume oder eine kleine Halle von maximal 200 Quadratmetern. Die Räume sollten barrierefrei zu erreichen sein und über Sanitäranlagen verfügen. Damit unsere Nutzer zu uns kommen können, suchen wir Räumlichkeiten, die gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind“, sagt Linda Oldenburg.

Die Tiertafel gibt es seit 2008 in Berlin, seit 2014 wird die Ausgabestelle vom jetzigen Verein betreut. Unterstützt werden sozial Schwache wie Hartz IV-Empfänger oder Grundsicherungsempfänger beim Unterhalt ihrer Haustiere, vor allem durch Futterspenden. Wenn die Ausgabe geöffnet ist, ist aber auch fast immer ein Tierarzt vor Ort. Pro Monat geben die ehrenamtlichen Helfer in der Mörikestraße bis zu vier Tonnen Futter für Hunde, Katzen, Hamster und andere Kleintiere aus.

Jetzt hat die Vereinschefin erst einmal an Bürgermeister Oliver Igel (SPD) geschrieben. „Die Baracke soll ja erst nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen werden. Vielleicht könnten wir die Räume ja noch ein paar Monate im nächsten Jahr nutzen“, hofft Linda Oldenburg.

Wer helfen kann oder eine Idee hat, wo die Tiertafel unterkommen kann, wendet sich direkt an die Vereinsvorsitzende: berlin@tiertafel.org oder Telefon 0152/27518655.

Wissenswertes: www.tiertafel.org.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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