Erinnerung an verfolgte Juden
In Baumschulenweg werden am 5. April drei neue Stolpersteine verlegt

Am Dienstag, 5. April, werden drei neue Stolpersteine in Baumschulenweg verlegt: um 9 Uhr in der Ernststraße 3 für Ludwig und Bertha Allenstein, um 9.25 Uhr in der Scheiblerstraße 17 für Elfriede Lasch sowie um 9.45 Uhr am Güldenhofer Ufer 10 für Paula Töpfer.

Das jüdische Paar Allenstein musste im März 1941 seine Wohnung in der Ernststraße aufgrund eines Räumungsbefehls des Generalinspektors für die Reichshauptstadt räumen. Ein Jahr später wurden sie nach Warschau und später in das Arbeitslager Trawniki deportiert. Im Berliner Gedenkbuch der Opfer des Nationalismus ist als Todesursache „verschollen“ vermerkt. Sie waren 63 und 58 Jahre alt.

Paula Töpfer wurde im Rahmen der Volkszählung in Deutschland vom Mai 1939 unter der Adresse Güldenhofer Ufer 10 aufgeführt. „Es ist anzunehmen, dass sie dort bei ihrer Schwester Emma (Selbiger – wurde 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet) wohnte, da es keine Eintragung im Berliner Adressbuch gibt“, erklärt der Hobbyhistoriker Andreas Freiberg. Im Dezember 1939 floh sie mit Verwandten ihres verstorbenen Ehemannes, dem Fleischermeister Paul Oskar Töpfer, über Genua mit dem Schiff in die USA. Dort lebte sie bis zu ihrem Tod im Jahre 1964 in der Nähe von Chicago.

Elfriede Lasch, die am 28. Juni 1884 in Ratibor (Schlesien) geboren wurde, heiratete 1910 in Treptow den Kaufmann Georg Lasch. Dieser verstarb 1940 im Königin-Elisabeth-Hospital in Oberschöneweide an Krebs und weiteren Krankheiten. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie in die Wullenweberstraße 2 in Tiergarten, wo sie am 6. Dezember 1942 Selbstmord begann. Ihr Grabstein befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee.

Am gleichen Tag werden übrigens um 10.15 Uhr auch in der Herrenhausstraße 9 in Johannisthal drei Stolpersteine verlegt.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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