Neuer Verein führt die Arbeit der Tiertafel weiter
Gut 200 Tierbesitzer kommen an einem Ausgabetag zur Ausgabestelle in der Mörikestraße, um Futter für Hund, Katze, Hamster oder Zwergkaninchen abzuholen. "Die wollten wir nicht allein lassen", erzählt Linda Oldenburg. "Deshalb haben wir im August mit 17 freiwilligen Helfern den Verein Berliner Tiertafel gegründet", so Yvonne Verständig, die ebenfalls im neuen Vorstand sitzt.
Die Nutzer haben vom Kampf um den Bestand dieser sozialen Einrichtung fast nichts bemerkt, kein einziger Ausgabetag ist ausgefallen. Die Regeln sind gleich geblieben. Unterstützt werden nur Tiere, die bereits im Haushalt des Hilfsbedürftigen lebten, als er in soziale Not geraten ist. Es gibt Futter für bis zu drei Tiere und maximal den halben Monatsbedarf. "Wir wollen keine Vollversorgung bieten, damit der Tierhalter weiter einen Teil der Verantwortung trägt", sagt Linda Oldenburg.
Wer Futter abholen will, muss seine soziale Bedürftigkeit nachweisen, durch Hartz-IV- oder Rentenbescheid. Dann gibt es eine Art Kundenkarte, mit der Futter abgeholt werden kann. Während der Ausgaben ist ein Tierarzt vor Ort, der Impfungen, Medikamentenausgabe und kleine Behandlung erledigt, hier müssen die Tierbesitzer die Hälfte der Behandlungskosten selbst tragen. Zubehör für Hund und Katze kann ebenfalls mitgenommen werden, wie Leinen, Maulkörbe, Futternäpfe oder Kratzbäume. Die Besucher kommen aus allen Bezirken, da es die einzige derartige Ausgabestelle in der Stadt ist. Alles, was in der Mörikestraße 7 ausgegeben wird, beruht auf Spenden. Vor allem Futter kommt als Sachspenden rein, andere Dinge werden von Geldspenden angeschafft. Die nächste Ausgabe ist am 29. November von 11 bis 15 Uhr. Am 30. November gibt es von 13 bis 18 Uhr einen Blick hinter die Kulissen. Beim Tag der offenen Tür erfahren Besucher, wie die Arbeit der Berliner Tiertafel funktioniert, ob man sich als ehrenamtlicher Helfer einbringen kann und welche Spenden gebraucht werden. Die Ausgabestelle ist von der Baumschulenstraße über den Hausdurchgang zwischen Volkshochschule und Kirche Zum Vaterhaus zu erreichen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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