Fährbetrieb geht (noch) weiter: In den kommenden Monaten werden auf der Linie F 11 die Fahrgäste gezählt
Baumschulenweg. Eigentlich waren die Einsatztage der Spreefähre F 11 gezählt. Weil bald wenige Hundert Meter weiter eine Brücke eröffnet wird, sollte die BVG-Linie zum Jahresende eingestellt werden. Nun wird weitergekämpft.
Den Sommer über hatten Anwohner mit Unterstützung der Bürgerplattform SO! Mit uns Berlin-Südost über 6000 Unterschriften gesammelt. Die hatte der Treptow-Köpenicker Abgeordnete Lars Düsterhöft (SPD) zu einem Gespräch mit Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner (Bündnis90/Grüne) mitgenommen. Ein paar Tage später wurde der Vertrag für den Einsatz der Fähre bis Ende 2018 verlängert. „Die Fähre fährt jetzt ein Jahr weiter. Es gibt regelmäßige Zählungen der Fahrgäste. Wir alle müssen die Fähre regelmäßig nutzen. Wenn keiner damit fährt, ist sie im übernächsten Jahr weg“, gibt Bernhard Muschick, der für die Gartensiedlung Wilhelmstrand in der Bürgerplattform tätig ist, zu bedenken.
Innerhalb der Bürgerplattform gibt es schon Ideen, wie der Nutzen der Fähre vergrößert werden kann. Unter anderem gibt es Überlegungen, die Strecke mit einem Dreieckskurs zum früheren Rundfunkgelände oder zum Hafen der Reederei Riedel zu verlängern.
Im Umfeld der Anlegestelle Wilhelmstrand gibt es vier Kleingartenvereine, in der zahlreiche Dauerbewohner leben, die mit der Fähre auf kurzem Weg zum S-Bahnhof Baumschulenweg kommen. Eine Busverbindung über die Brücke wäre für diese ein Umweg „Ich bin schon als Kind mit meiner Mutter mit der Fähre zum Kindergarten gefahren. Wir hatten kein Boot und ich habe das Anlegemanöver, wenn der Fährmann die riesigen Taue über die Poller gelegt hat, immer bewundert“, erzählt Anwohnerin Arlett Verwiebe (55).
Bei bisherigen Zählungen im Auftrag der BVG war heraus gekommen, dass die Fährlinie F 11 vor allem am Wochenende gut genutzt wird. Sonntags fuhren im Durchschnitt 650 Passagiere mit dem Solarschiff, darunter drei Viertel mit Fahrrädern. Die heutige Fähre F 11 gibt es seit 1896. Damals transportierte das Boot Besucher zur Gewerbeausstellung in den Treptower Park. RD
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