Protest gegen Bebaungspläne des Bezirksamtes
Anwohnerinitiative sieht grünes Idyll am Buckower Ring bedroht

Anwohner und Kleingärtner erneuerten am Buckower Ring ihre Forderung nach einem Spielplatz und dem Bau einer Waldkita. | Foto: hari
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  • Anwohner und Kleingärtner erneuerten am Buckower Ring ihre Forderung nach einem Spielplatz und dem Bau einer Waldkita.
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Im Streit um die Entwicklung einer Brache am Buckower Ring ist ein neues Kapitel aufgeschlagen worden. Das Bezirksamt weigert sich, einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) umzusetzen.

Die BVV hatte im Februar dieses Jahres gefordert, dass auf dem Grundstück Buckower Ring 54-56 eine Kita und ein Spielplatz gebaut wird. Die BVV folgte damit dem Wunsch der Anwohner. Diese haben sich zu einer Initiative zusammengeschlossen und schon Gespräche mit einem Kita-Träger geführt, der eine „Waldkita“ plante.

Jetzt aber teilte Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) in einer Vorlage an die BVV mit, dass sie nicht gewillt sei, den Beschluss so umzusetzen. Das Bezirksamt lehne den Bau einer Spielplatzes ab. Man sei aber bereit eine kleine Kita mit bis zu 30 Plätzen bauen zu lassen. Der größte Teil des Grundstücks soll indes „Wohnformen für besondere Nutzergruppen“ zugeordnet und vom Berliner Immobilienmanagement (BIM) direkt an einen freien Träger zur Bebauung gegeben werden.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Mätz, der in der BVV den Beschlussantrag eingebracht hatte, vermutet, dass der Volkssolidarität das Grundstück zur Bebauung übergeben werden soll. Sie betreibt in der Nachbarschaft ein großes Seniorenheim. Mätz geht davon aus, dass auf dem größeren Teil des Grundstücks am Buckower Ring ein oder mehrere Gebäude für betreutes Wohnen errichtet werden sollen. Weder die Bürgermeisterin noch die BIM wollten dies gegenüber der Berliner Woche bestätigen. Die BIM teilte lediglich mit, dass es sich am Buckower Ring um ein vertrauliche Grundstücksgeschäft handele.

Eine derart verdichtete Bebauung des 6000 Quadratmeter großen Grundstücks lehnt die Anwohnerinitiative ab. „Wir wollen keine massive Bebauung“, erklärt Edelgard Schaub, Sprecherin der Anwohnerinitiative. Auf dem ehemaligen Kita-Gelände, das zum Wuhletal führt, ist über die Jahre ein Wäldchen gewachsen. „Wir wollen, dass unser Auwald so weit wie möglich erhalten bleibt.“

Dass die Anwohnerinitiative schlagkräftig ist, hat sich 2016 bewiesen. Da organisierte sie eine Online-Petition gegen den vom Senat geplanten Bau eines Flüchtlingsheims und konnte die Bebauung verhindern. Und auch jetzt wollen die Anwohner die Entscheidung des Bezirksamtes nicht einfach akzeptieren. Sie wollen weiter protestieren und sich für den Bau eines Spielplatzes einsetzen. Mit gutem Grund. Denn selbst das Bezirksamt hat in der BVV-Vorlage eingeräumt, dass es einen Bedarf für einen Spielplatz gibt. Um allerdings hinzuzufügen, dass andere Gebiete im Bezirk noch weit schlechter versorgt seien. Perspektivisch könne der Spielplatz an der Cecilienstraße erweitert werden.

„Es werden aber auch hier im Viertel weiter Wohnungen gebaut. Was wird mit den Kindern, die im Viertel dadurch hinzukommen? Wo sollen die spielen?“, fragt Schaub. Mit einer Aktion am Grundstück, an dessen Zaun seit Jahren Plakate mit ihren Forderungen hängen, zeigte die Anwohnerinitiative vor wenigen Tagen, dass der Protest gegen die Pläne des Bezirksamtes weiter geht. Zu ihnen gesellten sich auch Kleingärtner aus der Anlage „Am Forsthaus“ und die Bezirksverordneten Liane Ollech (SPD) und Nickel von Neumann (Bündnis 90/Die Grünen). „Die Anwohner haben unsere Unterstützung“, erklärten sie.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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