Schloss Biesdorf wird erneut saniert: Ost-Terrasse im Sommer geschlossen
Rund 18 Monate nach seiner Wiedereröffnung wird Schloss Biesdorf ab Ende Mai erneut eingezäumt. Die Ost-Terrasse muss saniert werden.
Die erneute Sanierung wirft die Frage auf, warum so schnell nach dem Wiederaufbau schon wieder an dem Gebäude gebaut wird? Juliane Witt (Die Linke), Stadträtin für Gebäudemanagement und Kultur, erklärt dazu: „Es konnten bei der Restaurierung einige wichtige Maßnahmen nicht umgesetzt werden. Wir versuchen das so schnell wie möglich nachzuholen.“
Schloss Biesdorf wurde von 2013 bis 2016 vom Senat zum großen Teil mit Geldern aus dem Europäischen Kulturfonds und der Deutschen Lotto-Stiftung Berlin restauriert. Die klassizistische Turmvilla erhielt ihre erste Etage zurück und wurde zu einer Galerie umgestaltet.
Bei der Restaurierung wurden auch die Kellerräume mit einer Heizung ausgestattet, um sie als Veranstaltungsräume und Büros nutzen zu können. Dabei wurde entdeckt, dass die Nässedämmung der Bodenplatte nicht ausreicht, nicht zuletzt wegen der neuen Heizungen im Kellergeschoss. Betroffen waren und sind die Ostterasse und der daran anschließende Turm.
Die Fassade des Schlosses war schon einmal von 2002 bis 2007 denkmalgerecht saniert worden, damals unter der Regie der Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf. Auch dafür gab es Fördermittel der Lotto-Stiftung.
Im Zuge der Sanierung wurde auch der Boden der Ost-Terrasse neu gemacht. Die denkmalgerechte Sanierung hatte jedoch die Erneuerung der Bodenplatte und Verbesserung der Dämmung zum Keller nicht eingeschlossen.
Bei Prüfung der Bauunterlagen für die Restaurierung des Schlosses stellte die Lotto-Stiftung fest, dass sie für die Ost-Terrasse ja schon einmal Geld gegeben hatte. Zweimal Geld für das Gleiche zu geben, schließen aber die Förderbedinungen der Stiftung aus. Deshalb sperrte die Stiftung zunächst die Mittel für die Dämmung der Bodenplatte, gab sie aber nach Prüfung 2017 frei.
Inzwischen war das Schloss im Herbst 2016 unter dem Betreiber Grün Berlin GmbH als Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum wiedereröffnet worden. Etwa zeitgleich mit der Übernahme durch das Bezirksamt im Februar dieses Jahres und der Umgestaltung des Schlosses zu einer Kommunalen Galerie war über den Beginn der Sanierungsarbeiten zu entscheiden.
„Wir hatten uns dabei mit dem Café-Betreiber abzustimmen und den Termin des Blütenfestes zu berücksichtigen“, erläutert Witt. Die Sanierungsarbeiten an Ostterrasse und Turm werden am Montag, 28. Mai, beginnen und voraussichtlich bis 20. August beendet sein. Insgesamt stehen für die Arbeiten 200 000 Euro zur Verfügung. Zum Galeriebetrieb ist parallel auch das Café Mo, Mi-Fr von 10 bis 18 Uhr weiter geöffnet.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.