Wildvogelstation droht das Aus
Biesdorf. Die Arbeit der Wildvogelstation des Nabu Berlin ist in Gefahr. Das Gebäude muss dringend saniert werden. Mittelfristige Lösungen scheinen momentan möglich, langfristige sind aber nicht in Sicht.
Mehrere Risse durchziehen den Putz des Gebäudes des alten Biesdorfer Forsthauses. Das Bezirksamt beauftragte im Juli einen Gutachter, die Immobilie zu untersuchen. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor. Das Bezirksamt befürchtet jedoch im schlimmsten Fall eine Sperrung und Räumung des Gebäudes.
Das gesamte Gelände gehört dem Land Berlin und wird in dessen Auftrag vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf verwaltet. Im Hautgebäude, dem ehemaligen Forsthaus, befinden sich der Sitz der Wildvogelstation und außerdem Büros des Grünflächenamtes. In Nachbargebäude hat das Grünflächenamt weitere Räume für Mitarbeiter und Depots für Technik.
Solange das Gutachten nicht vorliegt, könne er zu den Kosten einer Sanierung nichts sagen, erklärt der für das Grünflächenamt zuständige Stadtrat Johannes Martin (CDU). Wenn sie allerdings zu hoch seien, müsse das Gebäude geschlossen werden. Für eine umfangreiche Sanierung habe das Bezirksamt kein Geld.
Die CDU, die Linke und B’90/Grüne in der Bezirksverordnetenversammlung fordern gemeinsam den Erhalt des Gebäudes. In einem Antrag wird das Bezirksamt beauftragt, den Senat um die Mittel für die Sanierung des Gebäudes zu ersuchen. Zumindest müsse Geld für eine Zwischenlösung her, für die Dauer einer Sanierung oder bis diese erfolgen kann.
Auch im Abgeordnetenhaus ist der seit Langem bekannte schlechte Zustand der Wildvogelstation ein Thema. Laut dem Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg hat der Umweltausschuss bereits befürwortet, für einen Container in den beiden Haushaltsjahren 2018/19 insgesamt 15 000 Euro zur Verfügung zu stellen. Damit könnte die Weiterarbeit der Wildvogelstation zumindest mittelfristig gesichert werden.
„Wir werden auch kaum ohne Weiteres einen anderen so gut geeigneten Standort für die Wildvogelstation finden“, erklärt Nabu-Geschäftsführerin Jutta Sandkühler. Neben dem Hauptgebäude verfüge die Station in Biesdorf über genügend Außenflächen für Volieren und sei trotzdem gut erreichbar. „Es würde schwierig, wenn wir diesen Standort aufgeben müssen“, sagt André Hallau, Leiter der Wildvogelstation. In der Station werden jährlich über 300 Wildvögel aus Berlin und Brandenburg gesund gepflegt und auf die Auswilderung vorbereitet. Erst im vergangenen Jahr wurden die Vogelvolieren auf dem Außengelände für 26 000 Euro erneuert. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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