Reicht der Schallschutz?
Wohnungsbauprojekt am Schlosspark bedroht Konzerte auf der Parkbühne
Die Covivio Immobilien GmbH lässt gegenwärtig auf ihren Grundstücken um den Wildrosenweg neue Wohnhäuser bauen. Das schafft Wohnraum, bedeutet aber möglicherweise Probleme für die Parkbühne.
Das Viertel am Wildrosenweg wird von der Nordpromenade, vom Schlosspark Biesdorf, vom Parkweg und der Oberfeldstraße umschlossen. Die Covivio besitzt hier bereits eine Reihe von Häusern aus den 1950er-Jahren. In der Vergangenheit hatten sich mehrfach Anwohner über den Lärm beschwert, der von Konzerten auf der Parkbühne ausgeht. Das Bezirksamt hatte daraufhin dem Veranstalter, die derArt gGmbH, eine Reihe von Auflagen gemacht. So ist die Zahl der Konzerte und ihre Dauer bis 22 Uhr begrenzt.
„Wir halten uns peinlich genau an die Auflagen, die seit 2012 gelten“, erklärt derArt-Geschäftsführer Fred Schöner. Konzerte gebe es im Sommer nur an jedem zweiten Wochenende. Die Soundchecks an den Nachmittagen seien zeitlich eng begrenzt. Wenn Bands den Zeitrahmen von 22 Uhr überschreiten, würden Konzerte abgebrochen oder selbst Zugaben zum Ärger vieler Konzertbesucher nicht zugelassen.
Die Covivio will sie nun 168 Wohnungen bauen. Die Neubauten sind als Dreigeschosser mit Staffelgeschoss geplant. Es entstehen zudem 168 Tiefgaragenstellplätze sowie 180 Fahrradbügel.
Die Covivio begann Ende 2018 mit den Vorbereitungen für den Bau der Wohnhäuser. 154 Garagen und eine Reihe von Bäumen mussten weichen, die bis dato als Lärmschutzwand zur Parkbühne fungierten.
Da ein Teil der neuen Wohnhäuser noch näher an den Schlosspark gebaut wird, könnten alte Konflikte neu aufbrechen. Diese Sorge treibt die SPD-Fraktionsvorsitzende Jennifer Hübner um. In einer Anfrage an das Bezirksamt wollte sie daher wissen, wie das Bezirksamt sicherstelle, dass es nicht erneut zu solchen Konflikten kommt und was das Bezirksamt tue, damit die Parkbühne weiter als Konzert- und Festivalgelände genutzt werden kann.
Laut Immobilienstadträtin Juliane Witt sei der Verhandlungsspielraum des Bauplanungsamtes bei der Erteilung der Baugenehmigung gering gewesen. Für den Bereich gebe es keinen Bebauungsplan und eine weitere Bebauung möglich. Das Bezirksamt habe sich mit der Covivio verständigt, dass das Unternehmen Schallschutzmaßnahmen selbstständig plane und vornehme. Dies bestätigte die Covivo-Pressesprecherin Barbara Lipka der Berliner Woche auf Anfrage: „Wir werden gemäß der Auflage aus der Baugenehmigung bei den Fenstern eine erhöhte Schallschutzklasse einbauen, wo dies nötig ist. “
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.