Die Rolle der Firma Siemens in China
Vortrag über den Konzern, dem einst Schloss Biesdorf und sein Park gehörten

„China und Siemens. Ein Jahrhundertblick“ ist der Titel eines Vortrags am Mittwoch, 18. September, um 18 Uhr im Musiksalon von Schloss Biesdorf, Alt-Biesdorf 55.

„Mit China werden wir wohl bald in Gang kommen“, schrieb Werner von Siemens 1879 an seinen Bruder Carl. Tatsächlich wurde die Firma bald zu einer der tragenden Säulen des deutschen Chinageschäfts und Siemens China zur größten Landesgesellschaft des Unternehmens.

1887 hatte Werner Siemens das Ensemble Schloss und Park Biesdorf erworben. Nach dem Tod Georg Wilhelm von Siemens' im Jahr 1919 wurde das Schloss in Wohnungen unterteilt und 1927 an die Stadt Berlin verkauft.

Der Vortragende Wolfram Adolphi, ein profunder Kenner Chinas, beleuchtet einiges Abschnitte des Weges von Siemens, zum Beispiel den Bau der Pekinger elektrischen Straßenbahn 1899. Es geht auch um die Rolle des Konzerns für die deutsche China-Politik in der Zeit des Nationalsozialismus und schließlich um die außergewöhnliche Rettungstat des Siemens-Vertreters in Nanjing Dr. John Rabe. Im Dezember 1937 setzten japanische Truppen bei der Einnahme der Stadt die Bevölkerung einem barbarischen Massaker aus. Rabe engagierte sich für die Einrichtung einer zwei mal zwei Kilometer großen Schutzzone ein und rettete damit mehr als 200 000 Chinesen das Leben.

Mit dem Vortrag startet das Herbstsemester des Vereins „Freunde Schloss Biesdorf“ in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Marzahn-Hellersdorf. Die Teilnahme am Vortrag kostet vier Euro. Einlass ist ab 17.30 Uhr. Um Anmeldung per E-Mail an info@freunde-schloss-biesdorf.de wird gebeten.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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