Biesdorf: Zahl der Einbrüche steigt – aber fast die Hälfte missglückt
Biesdorf. Die Zahl der Einbrüche im Ortsteil hat sich von 2014 zu 2015 fast verdoppelt. Dabei machen es die Bewohner den Einbrechern oftmals viel zu leicht, erklärte Georg von Strünck vom Landeskriminalamt auf einer Info-Veranstaltung am 22. Juni im Stadtteilzentrum.
Im vergangenen Jahr haben Diebe 126 Mal versucht, in ein Biesdorfer Einfamilienhaus einzusteigen. 2014 zählte die Polizei nur 68 solcher Taten. Eine Entwicklung, die übrigens in ganz Berlin zu beobachten ist.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Fast die Hälfte der Einbruchsversuche im vergangenen Jahr, nämlich 60, schlugen fehl. „Da machen sich gute Sicherheitsvorkehrungen bezahlt“, erläuterte von Strünck im Stadtteilzentrum Biesdorf.
Gelinge es dem Dieb nicht, innerhalb von drei bis fünf Minuten in ein Haus einzudringen, zöge er schnell weiter, erklärte der Experte.
Ein Schraubendreher reicht
In der Regel genüge dem Langfinger ein großer Schraubendreher als Werkzeug. Damit hebele er schlecht gesicherte Fenster und Türen in Nu auf. Durch hohe Hecken abgeschirmte Grundstücke spielen ihnen dabei in die Karten. Scheiben würden selten zerschlagen. Das mache Lärm und berge Verletzungsgefahren.
Oft komme der Dieb nicht in der Nacht, sondern tagsüber. Weil die Dunkelheit aber natürlich mehr Schutz biete, steige die Zahl der Einbrüche mit Umstellung auf die Winterzeit rapide. Präventiv helfen da zum Beispiel Zeitschaltuhren für die Beleuchtung.
Den besten Einbruchsschutz böten letztlich stabile und gut gesicherte Fenster und Türen – und aufmerksame Nachbarn. Bei Verdacht sollte sofort die 110 gewählt werden. „Wenn wir einen Einbrecher auf frischer Tat ertappen, dann zu 75 Prozent, weil wir einen Anruf erhalten“, erklärte von Strünck. In durchschnittlich sieben bis acht Minuten trifft die Polizei ein. Ansonsten ist die Aufklärungsquote mit sieben Prozent sehr niedrig.
Und falls jemand einen Einbrecher im Haus hört: Nicht den Helden spielen, sondern die Polizei rufen! Von Strünck: „Zu 99,9 Prozent flüchten die Täter sofort, wenn sie merken, dass sie nicht allein sind.“ sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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