Geschichten zu Schloss Biesdorf
Architekturhistoriker sucht Texte mit Erinnerungen und Fotos zu Haus und Park
In Schloss Biesdorf lässt sich vieles besichtigen, auch ein eigener Raum zur Geschichte der spätklassizistischen Turmvilla. Darin stehen unter anderem zwei Monitore mit zusätzlichen Informationen. Diese sollen erweitert werden und zwar mit Erinnerungen von Biesdorfern zu ihrem Schloss.
Im Zusammenhang mit der Sanierung von Schloss Biesdorf wurde der Geschichtsraum für Exponate zur Historie des Hauses eingerichtet. Nach der Eröffnung des rekonstruierten Hauses gestaltete die Künstlerin Laleh Torabi die Wände mit Motiven aus der 150-jährigen Geschichte des Schlosses. Das reicht von der Hochzeit des ersten Besitzers Hans-Hermann Freiherr von Rüxleben über den Brand am Ende des Zweiten Weltkrieges, bei dem die erste Etage zerstört wurde, bis zu deren Wiederaufbau und der Wiedereröffnung im Jahr 2016.
Seitdem wurde an dem Geschichtsraum weitergearbeitet. Stücke, die während der Rekonstruktionsarbeiten gefunden wurden, wie ein altes Säulenkapitell aus der Ostloggia, wurden ausgestellt. Dazu wird Besuchern auf Monitoren die Geschichte von Schloss Biesdorf in einzelnen Kapiteln in Text und Bildern vorgestellt. Diese lehnen sich an die Motive an den Wänden an, liefern aber mehr und vor allem leicht fassbare Informationen, um die Geschichte des Schlosses besser zu verstehen. Über die Bildschirme können die Besucher per Fingerdruck zwischen den Themen wechseln.
Die Texte und Bilder wurden von Oleg Peters zusammengestellt. Der Architekturhistoriker und Leiter des Standortmarketings des Bezirks gilt als Experte der Geschichte von Schloss Biesdorf. Unter anderem schrieb er eine Dissertation über Heino Schmieden, den Architekten der Turmvilla. Darin hebt er die baugeschichtliche Bedeutung des Gebäudes deutlich. „Der Geschichtsraum ist mir besonders wichtig, weil es die Verbindung von Schloss Biesdorf zum Ort Biesdorf und zum gesamten Bezirk darstellt und nachvollziehbar macht“, sagt Peters.
Er möchte das Schloss jedoch noch mehr mit den Biesdorfern und deren Biografien oder anderer Besucher verbinden und es lebendiger machen. Deshalb soll die Darstellung auf den Monitoren um Erinnerungen und Fotos von Biesdorfern oder anderer Menschen, für die das Schloss eine Bedeutung hat, ergänzt werden. „Wir suchen ganz persönliche Erinnerungen“, erläutert Peters. Das könnten auch Zeugnisse von längst verstorbenen Verwandten sein. Viele noch lebendige Erinnerungen und Erinnerungsstücke dürften die Biesdorfer etwa zur Nutzung des Schlossparks in den 1950er-Jahren für Ferienspiele oder des Hauses als Stadtteilzentrum haben.
Wer Erinnerungen oder auch Fotos zur Geschichte von Schloss Biesdorf hat, kann sich per E-Mail an oleg.peters@ba-mh.berlin.de oder unter ¿ 902 93 26 22 melden.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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