Die Grün Berlin GmbH gibt das Schloss Biesdorf wieder an den Bezirk zurück

Foto: Harald Ritter

Das Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum in Schloss Biesdorf findet überraschend schnell sein Ende. Die Grün Berlin GmbH hat den Betreibervertrag für das Schloss mit dem Bezirk gekündigt.

Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke) überraschte die Bezirksverordneten auf der letzten BVV-Sitzung des Jahres 2017 mit diesen Informationen. Fast nebenbei gab sie in ihrem Bericht aus dem Bezirksamt die neuen Fakten bekannt. Nicht weniger überrascht schien Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH, als er am Tag darauf der Presse gegenüber Stellung bezog. „Nein, die Bekanntgabe unserer Kündigung war nicht abgestimmt“, erklärte er. Eigentlich sei mit dem Bezirksamt abgesprochen gewesen, mit dem Thema gemeinsam an die Öffentlichkeit zu treten.

Die Grün Berlin hatte auf Wunsch des Bezirksamts im Herbst 2016 Schloss Biesdorf übernommen. Sie schien als Betreiber der Gärten der Welt und angesichts der bevorstehenden IGA der geeignete Kandidat. Als Budget wurde ihr rund eine halbe Million Euro aus dem Bezirkshaushalt pro Jahr für die frisch rekonstruierte Gründerzeitvilla zugesagt. Als Hausherrin setzte die Grün Berlin Katja Aßmann ein, eine renommierte Kunstmanagerin aus Nordrhein-Westfalen. Für das Schloss entwickelte sie das Konzept, das in der Gründung des Zentrums für Kunst und öffentlichen Raum mündete. Bald machte sich jedoch Kritik im Bezirk breit. So war der Zusammenhang mit dem ursprünglichen Konzept, in einer Galerie „Bilderstreit“ die Auseinandersetzung mit der DDR-Kunst zu fördern, kaum zu erkennen.

Aßmann nahm daraufhin Korrekturen am Galeriekonzept vor, die Zahl der Besucher begann zu steigen. „Mit 48 000 Besuchern in diesem Jahr wurden die Erwartungen sogar übererfüllt“, erklärt Schmidt. „Das begrenzte vom Bezirk vorgegebene Budget erlaubt jedoch langfristig keinen wirtschaftlich verantwortungsvollen Betrieb durch die Grün Berlin GmbH.“

Das Bezirksamt wird Schloss Biesdorf zu Anfang Februar selbst übernehmen. „Die Galerie M wird in das Schloss einziehen“, erklärte Witt. Zu einem Plan für deren bisherigen Standort an der Marzahner Promenade war nichts zu hören.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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