Früherer Psychiatrie-Chefarzt stellt seine Bilder aus
"Ansichtsache" ist der Titel der Schau. Zu sehen sind 36 Bilder, hauptsächlich in abstrakter oder surrealistischer Form. "Jedes Motiv vermittelt andere Ansichten von den Dingen", erklärt Schreiber den Titel seiner Ausstellung. In der Krankenhauskirche hat Schreiber gewissermaßen ein "Heimspiel". Er war als Neurologe und Psychiater im ehemaligen Griesinger Krankenhaus tätig, dem späteren Psychiatrischen Klinikum des Vivantes-Krankenhauses Hellersdorf.
Mit seinem Hobby knüpft Schreiber an seine Talente und Träume aus der Jugend an. Er gewann schon als Kind Zeichenwettbewerbe. Seine Mutter meldete ihn zum Beispiel zu einem Zeichenkurs im Dresdener Pionierpalast an. Man wollte ihn von der Schule weg für eine Ausbildung als Bildhauer werben. Sein Vater, ein Tischler, war dagegen und setzte sich durch. Die Bildhauerei sei eine "brotlose Kunst", waren seine Worte.
Nach einem hervorragenden Abitur und einem Studium in Budapest landete Schreiber über mehrere Stationen in Biesdorf. Das Klinikum im Brebacher Weg wurde zu seinem Lebensmittelpunkt. Ganz in der Nähe, in einer kleinen Wohnung in einem Altneubau in der Warener Straße, lebt er bis heute.
Seine Begabung und Neigung zu zeichnen, bewahrte sich der Chefarzt selbst im Alltag. "Bei einer Sitzung oder in einem Gespräch habe ich immer auf Notizblöcken kleine Skizzen gemalt", erzählt Schreiber.
Seit seiner Berentung hat er rund 100 Bilder gemalt. Die meisten sind Acryl auf Leinwand. Er bevorzugt die gegenständliche Malerei. Aus Beobachtungen in seiner Umgebung, dem Krankenhaus und dem Wuhletal, bezog er unter anderem seine Motive. Leitmotiv wurde jedoch die Auseinandersetzung mit dem Menschen, seinen Regungen, Sehnsüchten und Süchten. Während der zurückliegenden Jahre wurden die Sujets immer surrealistischer und abstrakter. "Ich wollte einfach alle Stilmittel ausprobieren", erläutert der Hobbymaler.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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