Gedenkstele am ehemaligen Anstaltsfriedhof eingeweiht
Biesdorf. Auf Betreiben der Bezirksverordnetenversammlung ist am Buckower Ring eine Gedenkstele errichtet worden. Sie erinnert an den ehemaligen Friedhof der Anstalt und Opfer aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges.
Weder die „Anstalt für Epileptische Wuhlgarten“ noch deren Friedhof existieren noch. Die Gebäude sind inzwischen Teil des benachbarten Unfallkrankenhauses oder werden anderweitig genutzt. Einige gehören dem Verein „Wuhlgarten“, der auch die Erinnerung an die Geschichte des Geländes aufrecht erhält und aufarbeitet.
Ab Ende der 1930er-Jahre stieg die Zahl der Beerdigungen auf dem Anstaltsfriedhof stark an. Im Rahmen ihres sogenannten Euthanasie-Programms ließen die Nazis systematisch Menschen umbringen, die sie wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen als „lebensunwert“ ansahen. Außerdem wurden auf dem Friedhof 222 Kriegsopfer in Massengräbern beerdigt. Diese starben an Infektionskrankheiten, Hunger, bei Bombenangriffen oder an Erschöpfung.
Die Gedenkstele erinnert an die Toten und ihre Begräbnisstätten. Der Anstaltsfriedhof wurde in den 1960er-Jahren aufgegeben und die Gräber wurden eingeebnet. Der Bezirk pflegt das Grundstück weiter als Grünanlage. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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