Kunst aus dem gelben Wohnatelier
Im Schloss Biesdorf werden am 25. Juni zwei Sommerausstellungen eröffnet

Die beiden Sommerausstellungen in Schloss Biesdorf werden am Sonntag, 25. Juni, um 18 Uhr eröffnet. | Foto:  Philipp Hartmann
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Mit einer Vernissage werden am Sonntag, 25. Juni, um 18 Uhr zwei neue Ausstellungen im Schloss Biesdorf eröffnet.

Das Erdgeschoss ist reserviert für die Schau „Residenzpflicht I-X“, ein Projekt der Künstlergruppe „msk7“. Die neun beteiligten Künstler haben 2019 und 2022 nacheinander in zehn neugebauten modularen Flüchtlingsunterkünften in Berlin gelebt und gearbeitet. Sie waren jeweils für vier Wochen in einem mobilen Wohnatelier untergebracht. Mit jeder Künstlerresidenz wechselte dieses Wohnatelier den Standort und wurde an jeder der zehn Flüchtlingsunterkünfte zentral platziert. Unterwegs waren die Kreativen an vier Unterkünften in Marzahn-Hellersdorf, je zwei in Pankow und Steglitz-Zehlendorf sowie je einer in Lichtenberg und Neukölln.

Ziel ist nach Angaben der Künstlergruppe gewesen, die in sich geschlossenen Unterkünfte zwischenzeitlich für zeitgenössische Kunst zu öffnen. Die Bandbreite umfasste dabei unter anderem Installationen mit Skulpturen, Graphic Novels, ein poetisches Musikstück und eine temporäre Poststelle mit persönlicher Briefzustellung bis in den Iran. Das Projekt Residenzpflicht wurde finanziert von den Senatsverwaltungen für Kultur und Europa sowie Stadtentwicklung und Wohnen. Neben den künstlerischen Arbeiten, die während und nach der Residenz der Künstler entwickelt wurden, wird während der Ausstellung auch das mobile gelbe Wohnatelier, in dem die Künstler gelebt haben, im Schlosspark Biesdorf zu sehen sein. Mehr Einblicke in das Projekt erhalten Interessierte auf residenzpflicht.berlin.

In der zweiten Ausstellung „Hidden Layers“ (übersetzt: verborgene Schichten) im Obergeschoss, kuratiert von Christoph Tannert, werden die Arbeiten von zehn verschiedenen Berliner Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Zwei von ihnen, Brigitte Fugmann und Josef Nowinka, sind inzwischen verstorben. In der Ankündigung der Ausstellung durch das Schloss Biesdorf heißt es, dass alle Beteiligten in Ostdeutschland sozialisiert worden sind. Sie gehörten keiner bestimmten Schule oder Strömung an und ihre künstlerischen Positionen folgten „höchst eigenen Bildvorstellungen“. Zu dieser Ausstellung, die einen Einblick in Ostberliner Kunst gibt, erscheint auch ein Katalog.

Die Ausstellungen „Residenzpflicht I-X“ und „Hidden Layers“ in Schloss Biesdorf, Alt Biesdorf 55, laufen vom 26. Juni bis 6. Oktober. Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 18 Uhr, außer Dienstag (geschlossen) und Freitag (12 bis 21 Uhr). Mehr Informationen auf schlossbiesdorf.de/de oder unter Telefon 516 56 77 90.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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