Interview mit Katja Aßmann, Direktorin im Schloss Biesdorf, über ihr Galerie-Konzept

Katja Aßmann, geboren 1971, studierte Architektur an der Hochschule Bochum sowie Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Im September 2016 übernahm sie als Direktorin die Leitung des neu geschaffenen  Zentrums für Kunst und öffentlichen Raum im Schloss Biesdorf. | Foto: Lichtschwärmer / Christo Libuda
  • Katja Aßmann, geboren 1971, studierte Architektur an der Hochschule Bochum sowie Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Im September 2016 übernahm sie als Direktorin die Leitung des neu geschaffenen Zentrums für Kunst und öffentlichen Raum im Schloss Biesdorf.
  • Foto: Lichtschwärmer / Christo Libuda
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Biesdorf. Katja Aßmann leitet das neue Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum (ZKR) in Schloss Biesdorf. Im Auftrag der Grün Berlin GmbH soll sie das Schloss zu einer Top-Adresse im Berliner Kulturbetrieb machen. Mit ihr sprach Berliner-Woche-Reporter Harald Ritter.

Frau Aßmann, wie fühlen sich die ersten Wochen nach der Eröffnung des Zentrums für Kunst und öffentlichen Raum an?

Katja Aßmann: Es war und ist spannend. Das Interesse vor allem vieler Biesdorfer an ihrem Schloss ist groß. Wir hatten im ersten Monat, dem September, 4500 Besucher. Die meisten waren zunächst vor allem neugierig auf das neue Schloss.

Wie kommt ihr Galerie-Konzept an?

Katja Aßmann: Wir sind noch am Anfang, es bekannt zu machen. Im Bewusstsein vieler Menschen in Marzahn-Hellersdorf ist das Schloss mit der Nutzung als Stadtteilzentrum und Ausstellungsort für Künstler aus dem Bezirk verhaftet.

Das von Ihnen vorgestellte Galerie-Konzept hat viele überrascht. Jahrelang war immer nur von einer Galerie „Bilderstreit“ die Rede und dass im Schloss DDR-Kunst aus dem Archiv in Beeskow ausgestellt wird. Wie passt beides zusammen?

Katja Aßmann: Die Auseinandersetzung mit DDR-Kunst allein wird nicht reichen, um dem Schloss Biesdorf einen angemessenen Platz in der reichen Berliner Galerienlandschaft erkämpfen zu können. Das war schon im Galerie-Beirat klar, als hier die Bauarbeiten begannen. Wir, die Grün Berlin GmbH, bringen das ein, was wir besonders gut können. Das ist Kunst im öffentlichen Raum, in Parks, in Grünanlagen. Das ist auch ein Platz, der in der Berliner Galerien-Landschaft noch nicht belegt ist.

Was wird mit der DDR-Kunst aus Beeskow?

Katja Aßmann: Da bleiben wir dran. Wir arbeiten eng mit dem Kunstarchiv Beeskow zusammen und laden etwa die Besucher unserer ersten Ausstellung ein, Arbeiten aus Beeskow zum Thema Kunst und öffentlicher Raum zu entdecken. Bei künftigen Ausstellungen werden wir sehen, wie DDR-Kunst und die Auseinandersetzung damit nicht nur eingebunden, sondern auch zum Thema werden kann.

Ihre erste Ausstellung heißt „Auftrag Landschaft“. Darin sind Arbeiten von rund 30 Künstlern aus unterschiedlichen Ländern zu sehen. Das reicht von Landschaftsmalerei über multimediale Installationen bis zu botanischen Experimenten. Ist das die Marschrichtung?

Katja Aßmann: Ja, wir wollen das Schloss zu einem Ausstellungsort entwickeln, der in Berlin und über Berlin hinaus Beachtung findet. Wir werden etwa zweimal im Jahr eine große Ausstellung zu wechselnden Themen zeigen. Gleichzeitig wollen wir mit unseren Partnern neue Projekte zu den Themen Kunst und öffentlicher Raum umsetzen. Außerdem wird es einmal im Monat ein Künstlergespräch geben, etwa wie jetzt mit den Landschaftsarchitekten, die den IGA-Campus gestalten.

Stichwort IGA. Welche Rolle spielt die Internationale Gartenausstellung im Bezirk bei Ihren Planungen?

Wir sind einer der IGA-Orte im Bezirk. Die IGA Berlin 2017 wird uns Gelegenheit geben, das Schloss über die Region hinaus bekannter zu machen. In das IGA-Marketing ist das Schloss an exponierter Stelle eingebunden. Jedes Reisebüro, jeder Bus, der zur IGA kommt, erhält die Möglichkeit, einen Zwischenstopp am Schloss Biesdorf einzulegen.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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