Senat bremst Vitanas-Pläne für eine Spezialklinik
Seit zwei Jahren liegt ein Antrag des Klinik- und Pflegeheimbetreibers Vitanas zum Bau eines geriatrischen Krankenhauses bei der Senatsverwaltung für Gesundheit auf dem Tisch. Es soll Patienten nach erfolgter Behandlung in einem allgemeinen Krankenhaus aufnehmen, um sie auf die Rückkehr in ihr normales Wohnumfeld vorzubereiten. Mit dem Unfallkrankenhaus Berlin am Blumberger Damm plant das Unternehmen eine enge Kooperation. Das Baugrundstück nahe dem UKB hat Vitanas bereits gekauft.
Doch Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) zögert eine Entscheidung mit Verweis auf die Überarbeitung des Krankenhausplanes hinaus. Er werde 2015 verabschiedet. Vorher werde es keine Entscheidung geben, heißt es aus seiner Verwaltung.
"Eine Einzelfallentscheidung für das Krankenhaus wäre im Rahmen des geltenden Krankenhausplanes durchaus möglich gewesen", sagt dagegen ein Vertreter von Vitanas. Das Unternehmen sei bereit, 20 Millionen Euro zu investieren. Bedingung ist aber, dass die Gesundheitsverwaltung dem Betreiber 100 Betten zugesteht, damit die Klinik wirtschaftlich arbeiten könne. Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) will aber nur 60 Betten erlauben.
Der Bedarf an Geriatrie-Betten ist in der Hauptstadt und ganz besonders im Ostteil der Stadt groß. Während es im Berliner Durchschnitt 5,4 Geriatrie-Betten für 1000 Einwohner über 75 Jahre gibt, sind es in den Ostbezirken nur 4 Betten. In Mitte sind es sogar 7,2 Betten. Diese Zahlen sprechen aber laut Czajas Sprecherin, Constance Frey, nicht für eine Unterversorgung des Ostteils, sondern von einer "regionalen Unausgewogenheit".
Angesichts des rasanten Anstiegs des Durchschnittsalters der Bevölkerung in Berlin ist die Geriatrie ein besonders attraktiver und umkämpfter Markt. Das Vivantes-Klinikum Hellersdorf feierte zum Beispiel in diesem Jahr Richtfest für einen Psychiatrie-Neubau mit zwei gerontopsychiatrischen Stationen in Kaulsdorf, in denen 164 Patienten stationär betreut werden können.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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