Verbot von Zirkussen mit Wildtieren vom Bezirksamt abgelehnt
Marzahn. Auf Antrag von B'90/Grüne in der Bezirksverordnetenversammlung sollte es keine Gastspiele von Zirkussen mit Wildtieren geben. Das Bezirksamt lehnte das Ersuchen aber auch deshalb ab, weil es gesetzliche Regelungen für die Tierhaltung gibt.
Daran hält sich der derzeit in Biesdorf gastierende Zirkus Danny Busch. Sein Direktor Alexander Scholl kann die ganze Aufregung nicht verstehen. „Wir haben seit vergangenem Jahr keine Wildtiere mehr, nur noch Ponys, zwei Lamas, einen Friesenhengst und Hunde. Selbstverständlich halten wir uns an die Vorschriften. Wir dürften ja gar nicht unser Zelt aufstellen, wenn wir nicht den Stempel des Amtstierarztes im Tierbestandsbuch hätten.“ Tierschützer, die sich um Zirkustiere sorgen, könnten gern bei ihm vorbeikommen. „Unsere Tiere haben große Auslaufgehege, genug Futter und Wasser, die Hufe sind gepflegt, das Fell sieht gut aus. Für Pferde sind sind Boxen von zirka neun Quadratmetern Fläche vorgeschrieben. Das halte ich für zu klein, unser Amigo hat mehr als 30 Quadratmeter.“
Im Zirkus Danny Busch haben die Tiere eine „Fünf-Tage-Woche“, die Auftritte dauern aber nicht mehr als drei Minuten. „Unsere Tiere sind alle bei uns geboren, und wenn sie alt sind, bekommen sie hier auch ihr Gnadenbrot", erklärt Alexander Scholl. Seine Frau Yvette ergänzt: „Anders als im Zoo haben die Tiere bei uns mehr Abwechslung und sozialen Umgang. Es wird immer das Beispiel der Elefanten bemüht. Wir hatten früher auch welche und als wir in Irland waren, hätten sie kilometerweit laufen können. Aber sie blieben in der Nähe und fraßen lieber.“
Das ist übrigens ein Problem bei Zirkustieren, die seien häufig zu dick, bemängeln Tierärzte. „Das stimmt“, lacht Alexander Scholl, „wir meinen es doch nur gut mit den Tieren und verwöhnen sie manchmal ganz schön.“
Der Standplatz in der Nähe des U-Bahnhofs Elsterwerdaer Platz ist günstig, viel Grün drumherum. Das freut besonders die Lamas, die sich über die frischen Blätter hermachen. „Wir waren zwei Wochen in Strausberg, dort wurde uns eine riesengroße Wiese zur Verfügung gestellt“, sagt Yvette Scholl. Leider sei das nicht immer so. Auf dem zentralen Festplatz in Berlin ist fast nur Beton und kein Schatten.ReF
Autor:Regina Friedrich aus Wilmersdorf |
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