Verbot von Zirkussen mit Wildtieren vom Bezirksamt abgelehnt

Die frischen grünen Zweige sind den Lamas sehr willkommen. | Foto: Regina Friedrich
  • Die frischen grünen Zweige sind den Lamas sehr willkommen.
  • Foto: Regina Friedrich
  • hochgeladen von Regina Friedrich

Marzahn. Auf Antrag von B'90/Grüne in der Bezirksverordnetenversammlung sollte es keine Gastspiele von Zirkussen mit Wildtieren geben. Das Bezirksamt lehnte das Ersuchen aber auch deshalb ab, weil es gesetzliche Regelungen für die Tierhaltung gibt.

Daran hält sich der derzeit in Biesdorf gastierende Zirkus Danny Busch. Sein Direktor Alexander Scholl kann die ganze Aufregung nicht verstehen. „Wir haben seit vergangenem Jahr keine Wildtiere mehr, nur noch Ponys, zwei Lamas, einen Friesenhengst und Hunde. Selbstverständlich halten wir uns an die Vorschriften. Wir dürften ja gar nicht unser Zelt aufstellen, wenn wir nicht den Stempel des Amtstierarztes im Tierbestandsbuch hätten.“ Tierschützer, die sich um Zirkustiere sorgen, könnten gern bei ihm vorbeikommen. „Unsere Tiere haben große Auslaufgehege, genug Futter und Wasser, die Hufe sind gepflegt, das Fell sieht gut aus. Für Pferde sind sind Boxen von zirka neun Quadratmetern Fläche vorgeschrieben. Das halte ich für zu klein, unser Amigo hat mehr als 30 Quadratmeter.“

Im Zirkus Danny Busch haben die Tiere eine „Fünf-Tage-Woche“, die Auftritte dauern aber nicht mehr als drei Minuten. „Unsere Tiere sind alle bei uns geboren, und wenn sie alt sind, bekommen sie hier auch ihr Gnadenbrot", erklärt Alexander Scholl. Seine Frau Yvette ergänzt: „Anders als im Zoo haben die Tiere bei uns mehr Abwechslung und sozialen Umgang. Es wird immer das Beispiel der Elefanten bemüht. Wir hatten früher auch welche und als wir in Irland waren, hätten sie kilometerweit laufen können. Aber sie blieben in der Nähe und fraßen lieber.“

Das ist übrigens ein Problem bei Zirkustieren, die seien häufig zu dick, bemängeln Tierärzte. „Das stimmt“, lacht Alexander Scholl, „wir meinen es doch nur gut mit den Tieren und verwöhnen sie manchmal ganz schön.“

Der Standplatz in der Nähe des U-Bahnhofs Elsterwerdaer Platz ist günstig, viel Grün drumherum. Das freut besonders die Lamas, die sich über die frischen Blätter hermachen. „Wir waren zwei Wochen in Strausberg, dort wurde uns eine riesengroße Wiese zur Verfügung gestellt“, sagt Yvette Scholl. Leider sei das nicht immer so. Auf dem zentralen Festplatz in Berlin ist fast nur Beton und kein Schatten.ReF

Autor:

Regina Friedrich aus Wilmersdorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 247× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 212× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 596× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.187× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.