Biesdorf. Pächter in Biesenhorst müssen um ihre Pachtgrundstücke zittern. Seit März 2012 können sie diese nicht mehr direkt kaufen. Per Bieterverfahren werden sie vom Liegenschaftsfonds verkauft. Aktuell betroffen davon ist Familie Bohner.
"Wir verstehen nicht, warum wir für unser Pachtgrundstück in ein offenes Bieterverfahren gehen sollen. Andere Pächter konnten doch noch selber kaufen", sagt Horst Bohner. Neben ihm und seiner Frau sind unter anderem ein Enkel und dessen Lebensgefährtin vom möglichen Verlust des Pachtgrundstücks am Fuchsbergeweg betroffen.
Das Bieterverfahren wird am 21. Januar eröffnet und dauert zwei Monate. Bohner weiß nicht, ob er noch im nächsten Jahr das Grundstück noch nutzen kann. Ob er mitbieten wird, lässt der Rentner offen. "Ich will mich mit meiner Rechtsanwältin beraten, ob und welche Möglichkeiten es gibt, das Bieterverfahren noch zu stoppen", erklärt Bohner.
Was in Biesdorf gemeinhin "Biesenhorst" genannt wird, entstand um 1930 als "Behelfsheimsiedlung" für Menschen ohne Wohnung. Sie wird nördlich vom Dankratweg, südlich vom Hadubrandweg, westlich von der Bahnlinie und östlich von der Köpenicker Straße begrenzt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie eine Kleingartenanlage. Sie hat 400 Grundstücke von durchschnittlich je 1000 Quadratmeter Größe und gehört dem Land Berlin.
Den Status als Kleingartenanlage verlor sie 1990. Ein Teil der Pächter hat seither die Grundstücke vom Liegenschaftsfonds des Landes Berlin direkt kaufen können. Bis März 2012. Dann änderte die Politik die Vorgaben. Der Liegenschaftsfonds des Landes Berlin sollte nun die höchsten Preise erzielen. Allerdings entscheidet eine sogenannte Steuerungsrunde beim Liegenschaftsfonds, ob ein Grundstück zum Verkauf angeboten wird. Immobilienstadtrat Stephan Richter (SPD) als Mitglied dieser Runde stimmte im August dem Verkauf und der Eröffnung eines Bieterverfahrens zu. Nach Protesten der Bohners und dem Druck von Bezirksverordneten versuchte er, den Liegenschaftsfonds zum Direktverkauf an die Bohners zu bewegen. Der Versuch blieb jedoch erfolglos. Nun will Richter erreichen, dass Bieterverfahren künftig erst dann eingeleitet werden, wenn ein Pächter das Angebot zum Direktkauf ablehnt.
Harald Ritter / hari
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