Nach Gasexplosion am Buckower Ring: Bewohner in Sorge um ihre Zukunft

Walter Marquardt war Mieter im Unglückshaus am Buckower Ring. Jetzt lebt er übergangsweise im Asylbewerberheim in Hellersdorf. | Foto: hari
  • Walter Marquardt war Mieter im Unglückshaus am Buckower Ring. Jetzt lebt er übergangsweise im Asylbewerberheim in Hellersdorf.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Biesdorf. Eine Gasexplosion hat die Mieter eines Zehngeschossers im Buckower Ring 67 aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Viele konnten bei Verwandten und Freunden unterkommen, einige wurden im Asylbewerberheim in Hellersdorf untergebracht.

"Ich habe nur unsere Post aus dem Briefkasten geholt", sagt Jenny Fulde. Die Mutter eines zweijährigen Sohnes ist mit Kind und Mann bei ihren Schwiegereltern untergekommen. Wann und ob sie jemals in ihre Wohnung zurückkehren kann, weiß sie nicht. "Der Statiker soll wohl noch mal kommen und einschätzen, inwieweit das Haus überhaupt wieder bewohnbar ist", erklärt sie.

Ein Mieter des Hauses ist für das Unglück verantwortlich. Er wohnt im achten Stock des Mietshauses der Allod Immobilienverwaltung. Er löste am Freitag, 30. Mai, beim Hantieren an einer Gaskartusche die Explosion aus. Türen flogen heraus und Fenster wurden beschädigt.

Es kam zu einem Brand, dessen Ruß sich in andere Wohnungen und in die Flure darunter zog. Löschwasser drang in den Beton.

Der Mann musste schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Vier andere Mieter und ein Feuerwehrmann wurden gleichfalls verletzt.

Die anderen Mieter kamen mit dem Schrecken davon. Sie wurden zunächst in dienahe gelegenen Kita "Hasenburg" gebracht und notversorgt.

Zehn Mieter aus dem Buckower Ring 67 haben inzwischen Notunterkünfte im Asylbewerberheim in der Carola-Neher-Straße gefunden. "Wir hatten glücklicherweise Platz", sagt Heimleiterin Martina Wohlrabe. Walter Marquardt bezog mit seiner Lebenspartnerin und den zwei Katzen eine Zweiraum-Wohnung im Heim. "Das ging alles relativ reibungslos", erklärt er.

Und schon nach einer Woche hat die Allod Immobilienverwaltung einigen ihrer ausgebombten Mieter neue Wohnungen angeboten. Doch nicht jeder zeigt sich damit zufrieden. "Unsere Wohnung hatte Küche und Bad mit Fenster, die neue nicht", kritisiert Irina Dolgusin. Auch sie lebt derzeit im Asylbewerberheim.

"Es ist noch nicht absehbar, ob und wann alle Mieter wieder in ihre Wohnung zurückkehren können", sagt Allod-Geschäftsführer Carsten Schimmel auf Anfrage der Berliner Woche. Und bis Redaktionsschluss stand noch nicht einmal fest, ob das Mietshaus jemals wieder bewohnbar werden kann.

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 463× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 581× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 311× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 438× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.