Als Erholung und Ausgleich vom Beruf
Drei junge Ärzte übernehmen den IGA-Schaugarten als Pächter
Der IGA-Schaugarten in der Kleingartenanlage „Am Kienberg“ hat jetzt Pächter. Der Verein vergab den sogenannten Startergarten an drei junge Ärzte.
Die Unterschiede zu den anderen Gärten in der Kleingartenanlage fallen sofort ins Auge. Die Parzelle ist mit rund 600 Quadratmetern deutlich größer. Auf dem Grundstück steht ein dreiteiliges Häuschen, das mit 46 Quadratmetern Grundfläche rund doppelt so groß ist wie die laut Kleingartengesetz erlaubten maximal 24 Quadratmeter.
Auch die Rasenfläche vor dem kleinen Holzbungalow ist größer als üblich. Über ein Blumenbeet führt der Blick auf eine Wiese mit Gräsern, Wildblumen und Kräutern. Es gibt ein großes Gewächshaus und einen Platz, der für einen Stall oder eine Voliere reserviert ist. Eine Reihe von Hochbeeten sind für die Aufzucht von Gemüse und Obst vorgesehen.
Der IGA-Schaugarten wurde nach Ideen der Berliner Landschaftsarchitekten Alexander Roscher und Eva Lange gestaltet. Beim Förderwettbewerb der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur erhielt er den ersten Preis. „Wir wollten ein Beispiel für einen Garten, der besonders junge Leute anspricht“, sagt Burkhard Träder, Vorsitzender des Kleingartenvereins „Am Kienberg“. Auch Kleintierhaltung ist erlaubt, vom Vereinsvorstand sogar erwünscht. „Wir haben 22 Kleingärten, in denen Kleintiere gehalten werden dürfen. Das wollten wir fortsetzen“, erläutert Träder. Die Kleintierhaltung in der Anlage ist ein Überbleibsel aus der DDR und hat Bestandsschutz. Vom Bundeskleingartengesetz ist die Tierhaltung in Kleingärten untersagt.
Um den Garten bewarben sich im Frühjahr rund zehn Parteien. Den Zuschlag bekamen drei junge Ärzte. „Wir sind Kollegen und Freunde und verwirklichen uns hier gemeinsam einen kleinen Traum“, sagt Johannes I. Er will genauso wenig wie seine beiden Kolleginnen mit vollem Namen in der Zeitung genannt werden. Der Garten sei für sie ein Ausgleich und solle der ungestörten Erholung von der Arbeit dienen.
„Als Kind bin ich oft mit meinen Eltern in deren Garten gewesen. Es ist schön, dass ich das jetzt auch in Berlin fortsetzen kann“, erzählt Verena M. Sie freue sich schon darauf, Gemüse anzupflanzen und sich wenigstens in Teilen damit selbst zu versorgen. „Welche Tiere wir halten werden, darüber haben wir noch nicht entschieden. Dafür hat uns der Kleingartenverein ein Jahr Zeit gegeben.“
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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