Lieblinge im Fokus
Fotoshooting mit dem Hund – so gelingt‘s
Kaum etwas ist schöner als Porträts vom treuen Hundeblick und Aufnahmen vom Toben des vierbeinigen Lieblings zu machen. Doch wie setzt man einen Hund artgerecht in Szene – und woran lässt sich erkennen, ob er auch Spaß daran hat?
Beim Kuscheln, Spielen und Toben entlocken Hunde ihren Besitzern oft ein Lächeln – zu schön ist es, wenn sie einen voller Liebe anschauen, mit Freude und Energie hin- und herlaufen oder in schnellem Tempo freudig auf ihre Besitzer zurennen. Das möchte man festhalten. Mit Glück gelingt in solchen Situationen ein Schnappschuss – aber mit etwas Planung lassen sich auch schöne gestellte Fotos von den tierischen Freunden schießen.
Die Wahl des Motivs
„Viele Menschen posten in sozialen Medien Bilder von ihren Tieren. Das zeigt uns erst einmal, wie eng das Verhältnis zwischen Mensch und Tier ist“, sagt die Verhaltensbiologin Dr. Katrin Umlauf. Ihrer Ansicht nach verraten die gewählten Motive häufig aber auch, ob der Mensch das Tier als Lebewesen mit tierischen Bedürfnissen oder aber als vermenschlichte Kunstfigur sieht. „Aus Sicht des Tierwohls plädiere ich dafür, beim Fotografieren stets die Natürlichkeit der Tiere zu unterstreichen“, sagt Umlauf. „Denn ein Hund ist kein Accessoire, sondern ein Lebewesen, das in unserer Mitte lebt. So sollte man auch die Motive gestalten.“
Im Park, auf der Wiese, im Wald, beim Rennen und Spielen oder liegend im Hundekörbchen – das seien laut der Fachfrau Motive, die die Natürlichkeit des Hundes unterstreichen würden. Wenn es kein Schnappschuss, sondern ein gestelltes Foto werden soll, ist man auf die Mitarbeit des Hundes angewiesen. „Je wohler sich der Hund fühlt, desto einfacher ist es, ihn zum Mitmachen zu bewegen“, sagt die Verhaltensexpertin. Thomas Ix, seit 25 Jahren Tierfotograf und spezialisiert auf die Fotografie von Hunden und Pferden in freier Natur, ergänzt: „Bevor es an das Fotografieren geht, muss ich mir Zeit nehmen, den Hund kennenlernen, mich mit ihm beschäftigen. Ich lasse ihn die Kamera beschnuppern, streichle ihn, und versuche, ein bisschen Freundschaft zu schließen.“ So verliert der Hund die Scheu vor dem Fotografen und der Kamera.
Überforderung erkennen
„Hunde empfinden es oft als Bedrohung, wenn man dicht vor ihnen steht und ihnen direkt in die Augen schaut. Das Objektiv einer Kamera hat dieselbe Wirkung“, sagt Umlauf. Sie rät, die Mimik und Gestik des Hundes zu beobachten, um festzustellen, ob der Hund etwa mit der Situation überfordert ist. Wenn er zur Seite schaut, die Ohren zurücklegt, gähnt, sich mit der Zunge vermehrt über die Schnauze leckt oder gar erweiterte Pupillen hat, kann man davon ausgehen, dass der Hund gestresst ist oder Angst hat. In solchen Momenten rät Umlauf, die Fotosession zu unterbrechen, auf Abstand zu gehen und zunächst wieder eine stress- und angstfreie Situation herzustellen. Thomas Ix empfiehlt: „Ich lege die Kamera in solchen Situationen für kurze Zeit zur Seite und versuche gemeinsam mit dem Besitzer, durch Spielen oder Streicheln wieder eine entspannte Situation herzustellen.“
„Am schönsten sind die Fotos, die man auf Augenhöhe des Hundes schießt“, sagt Ix. Schräg von oben wirkt bei einem Portrait der Kopf des Hundes häufig zu groß und nicht mehr passend zu den Proportionen des Körpers, und auch Fotos in Bewegung sehen am schönsten aus, wenn man sie aus niedriger Höhe macht. „Als Fotograf muss ich aus meiner Komfortzone herauskommen und mich gegebenenfalls hinhocken oder sogar hinlegen. Nur dann gelingt es, das Tier vom Hintergrund freizustellen und dem Foto eine gewisse Dreidimensionalität zu geben, bei der das Tier scharf und der Hintergrund unscharf ist“, sagt Ix. Damit am Ende das perfekte Bild entsteht, rät der Fotograf zudem, nicht an wolkigen Tagen zu fotografieren und das Sonnenlicht der frühen Morgen- oder späteren Abendstunden für die Session zu nutzen: „Das natürliche Licht setzt den Hund immer noch am besten in Szene.“ IVH
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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