Steinbrocken, Hinweise und Kontrollen
Badeverbot an den Baggerseen in Marzahn-Hellersdorf gilt auch 2022

Dieses Schild, an dem Besucher des Biesdorfer Baggersees vom nahen U-Bahnhof Biesdorf-Süd kommend vorbeilaufen, weist auf das Badeverbot hin. | Foto: Philipp Hartmann
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Auf den so dringend gewünschten Bau eines Kombibads im Bezirk muss sicher noch auf Jahre gewartet werden. Der Senat hat dazu noch keine Entscheidung getroffen. Unterdessen werden auch im Sommer 2022 die Baggerseen wieder jede Menge Badegäste anlocken - trotz Badeverbots.

Eines aber ist genauso gewiss: Die von vielen Schwimmern abgelehnten Steinbrocken am Ufer bleiben an Ort und Stelle. Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte die damals zuständige Stadträtin Nadja Zivkovic (CDU) diese aufschütten lassen. Zusammen mit weiteren Maßnahmen wie dem Ansäen von Rasen sollte diese Investion in Höhe von rund 90 000 Euro das Baden unattraktiv machen. Im Sommer zeigte sich jedoch, dass sich die Besucher davon nicht beeindrucken ließen. Und schlimmer: Das Ergebnis waren Schürfwunden bei Kindern, die auf den Steinen herumkletterten. Dies berichteten die erstmals im Auftrag des Bezirksamts eingesetzten Parkläufer, die über das Badeverbot aufklärten und dabei auf viel Unverständnis stießen. Auch in der BVV gab es wegen der Steinbrocken viel Unmut und sogar das Bestreben nach einer Missbilligung des Vorgehens der Stadträtin.

Die massiven Steinbrocken am Ufer des Biesdorfer Baggersees sind zwar umstritten, sollen aber auch in diesem Jahr Besucher daran erinnern, dass das Baden nicht erlaubt ist. | Foto: Philipp Hartmann
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Nach der Berlin-Wahl im vergangenen Jahr kündigte die in der Bezirksverordentenverammlung neu gebildete rot-rot-grüne Zählgemeinschaft an, eine neue Lösung für den Biesdorfer Baggersee finden zu wollen. Bis zur Badesaison in diesem Jahr, so hieß es, sollte es ein Konzept für eine kurz- bis langfristige Perspektive zur verträglichen freizeitlichen Nutzung des beliebten Sees geben. Dass diese Absicht nicht einfach umzusetzen sei, habe sie schnell gemerkt, teilte die inzwischen für die Grünflächen im Bezirk verantwortliche Stadträtin Juliane Witt (Linke) auf Nachfrage der Berliner Woche mit. „Zwischen ‚die Steine müssen weg‘ und ‚eine gute Lösung finden‘ steht erst einmal die Haushaltssperre“, sagt sie. Denn noch immer haben das Land Berlin und damit die Bezirke keinen beschlossenen Haushalt 2022/2023. „Zudem ist noch nicht klar, in welche Richtung eine mögliche Lösung gehen sollte“, erklärt Witt. Aufgrund der Haushaltsperre gebe es keinerlei rechtliche Möglichkeiten, die Steine zu entfernen oder andere Projekte zu beginnen.

Zudem bestehen die Gründe für ein Badeverbot weiter fort. So fordern Umweltschützer den Schutz von Flora und Fauna am Baggersee, das Gesundheitsamt weist auf die mangelhafte Wasserqualität hin und laut der Badegewässerverordnung im Land Berlin ist das Baden in keinem einzigen Gewässer in Marzahn-Hellersdorf erlaubt.

Parkläufer werden auch in diesem Sommer im Auftrag des Bezirksamts über die in der Grünanlage am Biesdorfer Baggersee geltenden Regeln aufklären und erläutern.   | Foto: Philipp Hartmann
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Wie in den vergangenen Jahren wird das Ordnungsamt auch diese Saison das Einhalten der Baderegeln kontrollieren und möglichen Beschwerden wegen Lärmbelästigung und Vermüllung nachgehen. In den Sommermonaten und besonders in den Abendstunden werde auch mit der Polizei das Grillverbot am Biesdorfer Baggersee überwacht. Das Modellprojekt mit dem Einsatz von Parkläufern wird laut Juliane Witt in diesem Sommer fortgeführt.

Die Stiftung Naturschutz Berlin hat derweil ein Papier mit Hinweisen vorbereitet, dass speziell an Besucher der Kaulsdorfer Seen gerichtet ist. Es lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass die sensible Schilfzone nicht betreten, Hunde vom Wasser ferngehalten, Gartenabfälle nicht im Schutzgebiet entsorgt und Wildtiere nicht gefüttert werden sollten. „Bitte helfen Sie aktiv mit, die Kaulsdorfer Seen zu schützen! Nur so kann sich der Zustand der Natur wieder verbessern und uns als intakter und besonderer Ort der Erholung erhalten bleiben“, heißt es darin.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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