Zauneidechse durchkreuzt Freizeitpläne
Brache am Lötschbergstraße bleibt unangetastet
Im Frühjahr 2022 trat die „Interessengemeinschaft Freizeitdreieck Biesdorf“ mit dem Wunsch an das Bezirksamt, die Brache zwischen der Lötschbergstraße, Weißenhöher Straße und den Bahngleisen in Biesdorf übergangsweise nutzen zu wollen. Ein Jahr später hat die Idee kaum mehr Aussicht, realisiert werden zu können.
Eine Teilfläche des sogenannten Lötschbergdreiecks sollte als BMX-Parcours, Hundeauslaufplatz und Gemeinschaftsgarten hergerichtet werden, bis die Fläche für den Bau der Tangentialverbindung Ost (TVO) als Baustelleneinrichtung benötigt wird. Dafür sammelten die Initiatoren Geld per Crowdfunding, gründeten mit „SmileyTrails“ sogar einen BMX-Verein und gaben nach Aufforderung durch das Bezirksamt ein faunistisches Gutachten in Auftrag.
Bei einem Treffen von Vertretern der Interessengemeinschaft mit Umweltstadträtin Juliane Witt (Die Linke) und der Berliner Immobilienmanagement GmbH am 4. Januar lag nun das Ergebnis schriftlich vor. Der Inhalt sei ernüchternd gewesen, erklärte Carla Pötter, Mitglied der Interessengemeinschaft, auf Nachfrage der Berliner Woche. Laut dem Gutachten ist die Zauneidechse auf dem Lötschbergdreieck heimisch, erklärt die Biesdorferin. Um dort beispielsweise einen BMX-Parcours oder Hundeauslaufplatz errichten zu können, müsste die vorhandene Population umgesiedelt werden. Da es sich jedoch lediglich um eine Zwischennutzung handle, sei die Umsiedlung dafür zu teuer – und die BIM wolle das Grundstück dafür nicht „rausrücken“, erklärt Pötter. Die Chance, das Lötschbergdreieck nutzen zu dürfen, erscheint damit fast aussichtslos, auch wenn sich alle Beteiligten nach dem Vorliegen des Gutachtens Bedenkzeit erbeten hätten.
Laut Carla Pötter hat das Bezirksamt aber bei dem Vor-Ort-Treffen zwei Alternativen angeboten. Eine Fläche befindet sich in der Haltoner Straße, wo in Zukunft eine neue Schule gebaut wird. Dort würden allerdings ebenfalls Zauneidechsen leben. Das andere Gebiet befindet sich in der Weißenhöher Straße auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Biesdorf-Center und wäre besser geeignet. Das Grundstück ist allerdings derzeit zu stark asphaltiert, wäre zu klein für alle drei Nutzungsvorschläge und zugleich zu weit entfernt vom Gemeinschaftsgarten Biesdorf. Carla Pötter begrüßt, dass das Bezirksamt zumindest ein Angebot gemacht hat. Die Interessengemeinschaft werde dieses prüfen und unabhängig davon weiter an ihrem Wunsch für ein „Freizeitdreieck“ festhalten.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.