Aus Müll werden Utopien
Kinder entwerfen im Umweltbildungszentrum eine umweltgerechte Zukunft
Zwei Künstler haben Umweltschutz zu ihrem Thema gemacht. Bei Veranstaltungen und Workshops bauen sie mit Kindern und Jugendlichen eine Welt, in der es keine Umweltprobleme gibt.
Berbo Thierfelder und Birgit Schöne haben im Zusammenhang mit den Vorbereitungen auf die IGA im Jahr 2016 die „Ökotopische Kunst-Kolonie Wuhlestan“ im Bezirk gegründet. Seither arbeiten sie mit Kindern und Jugendlichen an dieser Utopie. Sie geben Workshops in Schulen und lassen die Kinder dabei Ideen entwickeln, wie sie sich eine Welt ohne Umweltprobleme vorstellen und gestalten und bauen sie gemeinsam mit künstlerischen Mitteln. „Das ist nicht einfach nur Theorie, sondern das Träumen in drei Dimensionen“, sagt Thierfelder.
Einer der Hauptstützpunkte der ökologischen Kunstkolonie ist das Umweltbildungszentrum im Kienbergpark. Seit 2017 schlagen sie hier in jedem Sommer ihre „Wuhle-Werft“ auf. Die Werkstatt am Wuhleteich ist der ideale Ort, beispielsweise um Wasserfahrzeuge zu entwickeln, die garantiert nicht durch den Ausstoß von Kohlendioxid oder Ölrückstände die Umwelt schädigen.
Als Anschauungsobjekt dient ein Turm aus Wasserkanistern. Die Künstler haben den Turm aus Plastikteilen zusammengebaut und mit Kindern ausgestaltet. Darin sind in Bildern und Zeichnungen Beispiele dafür ausgestellt, wie man umweltbewusst leben und wohnen kann. „Den Turm bringen wir jedes Mal mit, um die Kinder zum Nachdenken und Mitmachen anzuregen“, erläutert Schöne.
Auch in diesem Sommer bauten die Künstler ihre Wuhle-Werft am Wuhleteich auf und arbeiteten darin mit Schulklassen. In jeweils einwöchigen Workshops wurden aus Papier, Pappe und Klebstoff Schiffe und andere Wasserfahrzeuge gebaut. Es entstanden Zeichnungen und andere Darstellungen einer Welt, wie sie sich Kinder erträumen. „Die Kinder sind sensibler für Umweltthemen als viele glauben“, erläutert Thierfelder.
An einem dieser Workshops nahm die 3a der Wolfgang-Amadeus-Mozart-Gemeinschaftsschule teil. „Das ist eine andere Herangehensweise“, sagt Klassenleiterin Maxi Stier. Die meisten Kinder hätten schon ein ausgeprägtes Bewusstsein, was Umweltprobleme betrifft. Statt über Umweltprobleme nur zu sprechen oder diese in Bildern zu zeigen würden im praktischen, fantasievollen Umgang mit Materialien positive Impulse gesetzt.
Die von den Schülern in der Wuhle-Werft gestalteten Objekte werden jeweils zeitweilig als temporäre Kunst im Wuhletal ausgestellt. Das ganze Jahr über bieten Thierfelder und Schöne Workshops, Theatervorführungen und andere Veranstaltungen in Schulen des Bezirks an (Infos auf www.th-at.net). Die Ergebnisse werden teils in den Schulen und anderswo im Bezirk ausgestellt, von den Künstlern in jedem Fall aber gesammelt, aufbewahrt oder recycelt.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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