Neubau der Wildvogelstation in Biesdorf ungeklärt
Nabu-Team muss weiter unter beengten Verhältnissen in einer Containeranlage arbeiten

Im Jahr 2023 betreute der Nabu 1304 Wildvögel aus 36 Arten, darunter auch Nebelkrähen.  | Foto:  Ulrike Martin
  • Im Jahr 2023 betreute der Nabu 1304 Wildvögel aus 36 Arten, darunter auch Nebelkrähen.
  • Foto: Ulrike Martin
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Die Wildvogelstation des Naturschutzbundes (Nabu) Berlin ist seit 2018 in einer Containeranlage untergebracht. Ein Ende dieser provisorischen Unterbringung ist nicht in Sicht.

Seit 1999 war die Wildvogelstation im ehemaligen Forsthaus Wuhlheide untergebracht. Da das Gebäude jedoch baufällig ist, wurde der Umzug in die Container nötig. Die Miete für die Anlage beträgt 15 000 Euro pro Jahr. Die Übernahme der Kosten ist auch für das Jahr 2025 gesichert. Dies teilte die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt auf eine Anfrage der B‘90/Grüne-Abgeordneten June Tomiak und Stefan Ziller aus Marzahn-Hellersdorf mit. „Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage können hier jedoch noch keine weitergehenden Aussagen erfolgen“, heißt es von der Senatsverwaltung weiter. Wie und ob es im Jahr 2026 eine Finanzierung geben wird, ist also nicht geklärt.

Die Unterbringung in den Containern sei nur eine temporäre Notlösung, um die Arbeitsfähigkeit der Station bis zur Realisierung eines Neubaus überhaupt sicherzustellen, betont die Senatsverwaltung. „Angesicht des begrenzten Platzangebots wird das vier- bis sechsköpfige Team täglich vor das Problem gestellt, die Vielzahl der anstehenden Aufgaben unter sehr beengten Verhältnissen bewältigen zu müssen.“ Dies erschwere nicht nur die Erbringung der Beratungsleistungen gegenüber Hilfe suchenden Bürgerinnen und Bürgern, sondern limitiere auch die Quarantäneunterbringung für neu aufzunehmende, pflegebedürftige Wildvögel.

Es gibt also genug Gründe, den Neubau voranzutreiben. Aber genau daran hapert es. Zwar werden im Bezirksamt derzeit die Bauplanungsunterlagen (BPU) geprüft. Eine Kostenschätzung für den Neubau gibt es aber noch nicht. Sie wird erst im Rahmen der BPU-Überprüfung aktualisiert. Deshalb kann auch noch keine Aussage zu einem konkreten Baubeginn getroffen werden.

Das Team, das sich um die Wildvögel kümmert, hat in der Containeranlage rund 60 Quadratmeter Platz zum Arbeiten und für die temporäre Unterbringung komplizierter Pflegefälle. Auf dem Außengelände befinden sich 13 Kleinvogel-, Tauben-, Krähen- und Greifvogelvolieren. Im Jahr 2023 wurden 1304 Wildvögel aus 36 Arten im Projekt registriert und betreut. Zudem gab es 4250 Beratungsgespräche.

Eine tierärztliche Versorgung ist in der Station nicht möglich. Wer einen verletzten Wildvogel gefunden hat, kann sich aber beraten lassen unter Telefon 54712892 oder Telefon 50967766 sowie per E-Mail an wildvogelstation@nabu-berlin.de.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 137× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 90× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 489× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.084× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.