Neubau der Wildvogelstation in Biesdorf ungeklärt
Nabu-Team muss weiter unter beengten Verhältnissen in einer Containeranlage arbeiten
Die Wildvogelstation des Naturschutzbundes (Nabu) Berlin ist seit 2018 in einer Containeranlage untergebracht. Ein Ende dieser provisorischen Unterbringung ist nicht in Sicht.
Seit 1999 war die Wildvogelstation im ehemaligen Forsthaus Wuhlheide untergebracht. Da das Gebäude jedoch baufällig ist, wurde der Umzug in die Container nötig. Die Miete für die Anlage beträgt 15 000 Euro pro Jahr. Die Übernahme der Kosten ist auch für das Jahr 2025 gesichert. Dies teilte die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt auf eine Anfrage der B‘90/Grüne-Abgeordneten June Tomiak und Stefan Ziller aus Marzahn-Hellersdorf mit. „Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage können hier jedoch noch keine weitergehenden Aussagen erfolgen“, heißt es von der Senatsverwaltung weiter. Wie und ob es im Jahr 2026 eine Finanzierung geben wird, ist also nicht geklärt.
Die Unterbringung in den Containern sei nur eine temporäre Notlösung, um die Arbeitsfähigkeit der Station bis zur Realisierung eines Neubaus überhaupt sicherzustellen, betont die Senatsverwaltung. „Angesicht des begrenzten Platzangebots wird das vier- bis sechsköpfige Team täglich vor das Problem gestellt, die Vielzahl der anstehenden Aufgaben unter sehr beengten Verhältnissen bewältigen zu müssen.“ Dies erschwere nicht nur die Erbringung der Beratungsleistungen gegenüber Hilfe suchenden Bürgerinnen und Bürgern, sondern limitiere auch die Quarantäneunterbringung für neu aufzunehmende, pflegebedürftige Wildvögel.
Es gibt also genug Gründe, den Neubau voranzutreiben. Aber genau daran hapert es. Zwar werden im Bezirksamt derzeit die Bauplanungsunterlagen (BPU) geprüft. Eine Kostenschätzung für den Neubau gibt es aber noch nicht. Sie wird erst im Rahmen der BPU-Überprüfung aktualisiert. Deshalb kann auch noch keine Aussage zu einem konkreten Baubeginn getroffen werden.
Das Team, das sich um die Wildvögel kümmert, hat in der Containeranlage rund 60 Quadratmeter Platz zum Arbeiten und für die temporäre Unterbringung komplizierter Pflegefälle. Auf dem Außengelände befinden sich 13 Kleinvogel-, Tauben-, Krähen- und Greifvogelvolieren. Im Jahr 2023 wurden 1304 Wildvögel aus 36 Arten im Projekt registriert und betreut. Zudem gab es 4250 Beratungsgespräche.
Eine tierärztliche Versorgung ist in der Station nicht möglich. Wer einen verletzten Wildvogel gefunden hat, kann sich aber beraten lassen unter Telefon 54712892 oder Telefon 50967766 sowie per E-Mail an wildvogelstation@nabu-berlin.de.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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